Wie ist das Leben auf der Erde verteilt? Wie schnell verschwinden Populationen und Arten? Welche Konsequenzen hat der Verlust an biologischer Vielfalt für das Funktionieren unserer ?kosysteme? Dies sind drei von zahlreichen Fragen, denen sich das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversit?tsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig widmet.
DFG-Forschungszentrum zu biologischer Vielfalt
Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversit?tsforschung iDiv ist eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gef?rderte Zentrale Einrichtung der Universit?t Leipzig und wird von der Martin-Luther-Universit?t Halle, der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena und der Universit?t Leipzig in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) betrieben.
Forscherinnen und Forscher aus 30 Nationen erarbeiten bei iDiv die Grundlagen für das nachhaltige Management der biologischen Vielfalt. Seit Gründung des DFG-Forschungszentrums 2012 wurden 9 neue Professorinnen und Professoren berufen und mehrere Juniorforschungsgruppen gegründet. Diese arbeiten vorwiegend im iDiv-Kernzentrum in der BIO CITY LEIPZIG, w?hrend die über 100 iDiv-Mitglieder Forschungsgruppen an den Institutionen leiten, die iDiv tragen.
Biodiversit?tskrise – eine Menschheitsaufgabe
Wir wissen, dass wir durch unser Handeln und Wirtschaften die biologische Vielfalt des Planeten dramatisch ver?ndern: Arten sterben aus, genetische Informationen und ganze ?kosysteme gehen verloren. Gleichzeitig wissen wir wenig über das Ausma? dieser Ver?nderungen, die zugrundeliegenden Prozesse und die Konsequenzen für die Menschheit.
iDiv kombiniert Nachhaltigkeit mit modernen Technologien
Um die komplexen Zusammenh?nge zu verstehen und L?sungen zu entwickeln, setzt iDiv auf den Einsatz moderner Technologien. W?hrend Biodiversit?t früher vorwiegend mit Fernglas und Kescher erfasst wurde, nutzt die Wissenschaft heute zus?tzlich Satellitenaufnahmen, Hyperspektralanalysen und DNA-Sequenzierungen, um zu verfolgen, wie sich Biodiversit?t ver?ndert. Dieses sogenannte Monitoring ist eine wichtige Voraussetzung für den effektiven Schutz biologischer Vielfalt. In nationalen und internationalen Gremien setzen sich iDiv-Forscher für moderne und effiziente Monitoring-Verfahren ein, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.
Eine weitere wichtige Rolle spielen die Entwicklung ?kologischer Theorien und die sogenannte Synthese. Im Rahmen des Synthesezentrums sDiv treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt im iDiv-Kernzentrum, um gemeinsam dr?ngende ?kologische Fragen zu beantworten.
Transdisziplin?re Forschung am iDiv
Die dr?ngenden Fragen der Biodiversit?tskrise k?nnen nach ?berzeugung der iDiv-Forschenden nur in transdisziplin?rer Zusammenarbeit angepackt werden: Molekularbiologinnen und Molekularbiologen arbeiten mit Medizinerinnen und Medizinern, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler mit Informatikerinnen und Informatikern. Gemeinsam m?chten sie positiv in die Gesellschaft wirken. Im Weltbiodiversit?tsrat IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) – ein Pendant zum bekannteren Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) – bereiten iDiv-Forschende aktuelle Erkenntnisse so auf, dass sie in politische Prozesse und die Gesetzgebung einflie?en k?nnen. Schlie?lich erreicht iDiv mit Hilfe einer eigenen Abteilung für Kommunikation auch die Bürgerinnen und Bürger. Diese vielf?ltigen Aktivit?ten sollen dazu beizutragen, dass wir als Gesellschaft einen nachhaltigen Umgang mit der biologischen Vielfalt unseres Planeten entwickeln.