Das Schlie?en von Regelkreisen ist für die Wirksamkeit des Qualit?tsmanagementsystems wesentlich und folglich allen Qualit?tsprozessen implizit. Wenn Regelkreise geschlossen werden sollen, so setzt dies voraus, dass Ziele definiert und akzeptiert sind, sie über Indikatoren plausibel operationalisiert wurden und der Grad der Zielerreichung über transparente Verfahren nachgehalten wird. Diesem Zweck, der empirisch grundierten Selbstbeobachtung eines Studiengangs, einer Fakult?t und schlie?lich der Universit?t, dient das Lehrberichtsverfahren der Universit?t Leipzig.

Seinen Ausgang nimmt das Lehrberichtsverfahren auf der Ebene des Studienganges, weitet seinen Fokus dann für eine fakult?tsweite Sicht und stellt schlie?lich ein produktives Verh?ltnis zwischen fakult?tsbezogenen und zentralen Perspektiven her.

Die:der Studiengangverantwortliche erarbeitet auf der Grundlage von Kenn- und Befragungsdaten einen Studiengangbericht. Ziel dieses Studiengangberichts ist der Abgleich der aktuellen Situation sowie relevanter Entwicklungen im Studiengang mit dem dem Studiengang zugrunde liegenden Studiengangkonzept. Dabei erfolgt zwischen den am Studiengang beteiligten Akteur:innen eine Reflexion und Selbstvergewisserung hinsichtlich

  • des Profils des Studiengangs,
  • seiner Attraktivit?t bzw. Sichtbarkeit,
  • der zu beobachteten Studierbarkeit bzw. des Studienerfolgs und
  • typischer/m?glicher ?bergangsperspektiven für Absolvent:innen des Studiengangs.  

Dieser Abgleich stützt sich auf studiengangbezogene Kenn- und Befragungsdaten (Indikatoren), die aus sich heraus und isoliert nicht hinreichend Aussagen über die Qualit?t von Studieng?ngen zulassen. Vielmehr werden Kenndaten prinzipiell im Zeitverlauf (L?ngsschnitt) betrachtet, in den Kontext einer Fachkultur eingebettet und im Ensemble mit Befragungsdaten gedeutet.

Werden (statistische) Auff?lligkeiten eines Studiengangs auf diese Weise als Hinweis auf ein Qualit?tsproblem interpretiert, so werden die Hintergründe dieses Qualit?tsproblems im Rahmen der Erstellung des Studiengangberichtes sorgf?ltig analysiert und geeignete Ma?nahmen abgeleitet.

Zu dem so erarbeiteten Studiengangbericht holt die:der Studiengangverantwortliche eine Studentische Stellungnahme bei dem jeweils zust?ndigen Fachschaftsrat ein.

Beide Dokumente, der Selbstbericht des Studiengangs ebenso wie dessen Kommentierung durch die Studentische Stellungnahme, gehen in die Studienkommission ein, werden dort (auch) im Verh?ltnis zueinander diskutiert, in Synthese gebracht und daraufhin bewertet, ob sich über den im Studiengangbericht ggf. bereits formulierten Handlungsbedarf hinaus Verbesserungsm?glichkeiten ableiten lassen.

Eine zweite Syntheseleistung vollzieht sich auf der Ebene der Fakult?tsleitung und innerhalb des Fakult?ren Lehrberichts. In diesen Fakult?ren Lehrbericht gehen alle Studiengangberichte sowie die entsprechenden Studentischen Stellungnahmen der Fachschaftr?te und der Studienkommissionen ein und werden zu einer studiengangübergreifenden Perspektive der Entwicklung von Lehre und Studium an der Fakult?t verdichtet, auf dessen Grundlage das Schlie?en von Regelkreisen nachgehalten und somit die Wirksamkeit des zentralen und des fakult?tsbezogenen Qualit?tsmanagements reflektiert wird.

Der Fakult?re Lehrbericht inklusive aller Studiengangberichte und Studentischen Stellungnahmen geht nach Fakult?tsratsbeschluss beim Prorektor für Talententwicklung ein und wird von der Stabsstelle Qualit?tsentwicklung in Lehre und Studium (StQE) für ein Entwicklungsgespr?ch zwischen Vertreter:innen der Fakult?t und dem Prorektor Talententwicklung: Studium und Lehre aufbereitet. Dafür stimmt die StQE im Auftrag des Prorektors eine gemeinsame Tagesordnung mit der Fakult?tsleitung ab, in die die im Lehrbericht herausgearbeiteten Themenstellungen der Fakult?t, ggf. auch Themen und Sichten des Rektorates eingehen.

Die Ergebnisse des Entwicklungsgespr?chs und das zwischen der Fakult?t und der Hochschulleitung abgestimmte Follow-up werden von der StQE für alle am Verfahren beteiligten Akteur:innen dokumentiert und über jeweils geeignete Prozesse des Qualit?tsmanagements nachgehalten.