Pressemitteilung 2023/090 vom

Gro?e Freude an der Universit?t Leipzig und der TU Chemnitz: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen Antrag der beiden s?chsischen Hochschulen für einen gemeinsamen Sonderforschungsbereich/Transregio bewilligt. Die beteiligten Wissenschaftler:innen werden die ?Hyperpolarisation in Molekularen Systemen“ erforschen. Sie wollen wesentliche Grundlagen etwa für weitere Fortschritte in der molekularen Diagnostik in der Medizin schaffen. Für das Verbundprojekt stellt die DFG in einer ersten, knapp vierj?hrigen F?rderperiode über 13 Millionen Euro zur Verfügung.

29 Professor:innen sowie Nachwuchsforscher:innen beider Universit?ten und weitere externe Forschungspartner:innen werden sich im Sonderforschungsbereich (Kurztitel ?HYP*MOL“) mit der Elektronen- und Kernspin-Hyperpolarisation in molekularen Systemen besch?ftigen. 

?Die F?rderzusage ist für alle Beteiligten ein Grund zur Freude und zugleich ein gro?er Ansporn“, sagt Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universit?t Leipzig. ?Die Hyperpolarisation gilt als spannendes, sich rasant entwickelndes Forschungsfeld. Ich denke, dass unser Forschungsteam neue, international sichtbare Erkenntnisse beitragen wird.“ Die Universit?t Leipzig sei somit an 16 Sonderforschungsbereichen beteiligt und habe in fünf davon die Sprecherrolle inne. ?Das kann sich sehen lassen und best?rkt uns darin, weitere Antr?ge auf den Weg zu bringen.“

 ?Ich freue mich sehr über die Bewilligung des Sonderforschungsbereichs/Transregios HYP*MOL und danke allen Beteiligten, allen voran dem Leipziger Kollegen J?rg Matysik und unserer Kollegin Georgeta Salvan, sehr herzlich für ihr 亚洲通_亚洲通官网¥娱乐网址 erfolgreiches Engagement“, sagt Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz. ?Der Sonderforschungsbereich/Transregio ist eine bedeutende Bereicherung unserer Kernkompetenz Materialien und intelligente Systeme und steht für eine fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Universit?t Leipzig und der TU Chemnitz."

Zum Hintergrund der Forschung: Elektronen und viele Atomkerne haben nicht nur eine elektrische Ladung, sondern auch ein magnetisches Moment – den ?Spin“. Bislang wurde daran in drei getrennten Forschungsbereichen der Chemie und der Physik gearbeitet, n?mlich in der magnetischen Resonanz, in der Spintronik und in der Spin-Chemie. Im Mittelpunkt steht dabei immer die kontrollierte Erzeugung einer kurzlebigen Spin-Ordnung von Elektronen oder magnetischen Atomkernen, also einer Hyperpolarisation und deren praktische Anwendung, zum Beispiel in der Medizin, Elektronik und Katalyse. 

?Die Hyperpolarisation gibt bestehenden Anwendungen der magnetischen Resonanz, zum Beispiel in der Medizin, neue Impulse und ?ffnet die Tore zu aufregenden neuen M?glichkeiten“, sagt Prof. Dr. J?rg Matysik von der Universit?t Leipzig, Sprecher des Sonderforschungsbereiches (SFB). ?Beispielswiese k?nnte die Magnetresonanztomographie in Krankenh?usern schneller und pr?ziser werden. Rein organische elektronische Bauelemente auf flexiblen Tr?gern k?nnten mit Licht und einem Magnetfeld gesteuert werden. Auch neue Ans?tze in der Photokatalyse für die Wasserstoffherstellung k?nnten zustande kommen.“

Um wesentliche Beitr?ge zum grundlegenden Verst?ndnis der Erzeugung von Elektron- und Kernspin-Hyperpolarisation, ihres Transports durch molekulare Strukturen und ihrer Kontrolle leisten zu k?nnen, werden im SFB/Transregio ?HYP*MOL“ nun erstmals die Felder der magnetischen Resonanz, der Spintronik und der Spin-Chemie zusammengeführt und eine gemeinsame Wissensbasis geschaffen. ?Die 13 Teilprojekte von HYP*MOL bieten eine kritische Masse für die Entwicklung von einerseits auf Hyperpolarisation basierenden Methoden für Struktur, Bildgebung und Sensorik und andererseits für rational entworfene molekulare Systeme für Hyperpolarisation. Alle Projekte werden von interdisziplin?ren Teams durchgeführt, die Expertinnen und Experten in den Bereichen Synthese, Analytik und Theorie vereinen“, fügt Co-Sprecherin Prof. Dr. Georgeta Salvan von der TU Chemnitz hinzu.

Mit dem neuen SFB/Transregio wird auch ein Graduiertenkolleg eingerichtet. Junge Spin-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler sollen darin geschult werden, über den Horizont eines einzelnen Forschungsgebiets hinauszuschauen und Konzepte aus den drei durch den Transregio verbundenen Feldern zu nutzen.

Beteiligt am Sonderforschungsbereich/Transregio ?HYP*MOL“ sind neben der Universit?t Leipzig und der TU Chemnitz auch die Rheinisch-Westf?lische Hochschule Aachen, die Universit?t Augsburg, das Leibniz-Institut für Oberfl?chenmodifizierung Leipzig, die TU München, die Universit?t Oldenburg und die Universit?t Rostock. An dem stark interdisziplin?ren Vorhaben arbeiten Forscher:innen aus den Bereichen Medizin, Biochemie, Chemie, Physik und Informatik eng zusammen. 

Passend zum Sonderforschungsbereich wird vom 24. bis 28. September 2023 an der Universit?t Leipzig die internationale Hyperpolarisationskonferenz stattfinden. Professor Matysik erwartet dazu rund 150 Forscher:innen aus 20 L?ndern. 

 

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