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Gro?er Erfolg für die wissenschaftliche Nachwuchsf?rderung in Leipzig: Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute (8. November 2023) mitteilte, werden ab 2024 zwei neue Graduiertenkollegs mit über 60 Promovenden gef?rdert. Im Zentrum des internationalen Graduiertenkollegs "Belongings: Jewish Material Culture in Twentieth-Century Europe and Beyond" steht die Erforschung der jüdischen materiellen Kultur in der Moderne. Im Graduiertenkolleg "ECO-N" erforschen unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Quaas von der Universit?t Leipzig Promovenden der Wirtschafts- und Natur- oder Lebenswissenschaften nachhaltige Nutzungskonzepte natürlicher Gemeinschaftsgüter. Beide Graduiertenkollegs sind wichtige Zwischenerfolge in der Bewerbung um die m?glichen Exzellenzcluster "Breathing Nature" und "New Global Dynamics".

?Wir sind überaus stolz und erfreut, die Zuschl?ge für beide Graduiertenkollegs erhalten zu haben. Das ist ein wichtiger Erfolg für die Talententwicklung an unserer Universit?t. Es unterstreicht unser Engagement für exzellente Forschung und interdisziplin?re Zusammenarbeit. Gerade vor dem Hintergrund des Angriffs auf Israel am 7. Oktober durch die Hamas ist es ein wichtiges Zeichen, dass wir zusammen mit dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow die Rolle und Funktion von Objekten in der modernen jüdischen Geschichte weiter erforschen. Das zweite Graduiertenkolleg zu nachhaltigen Nutzungskonzepten natürlicher Gemeinschaftsgüter ist ein wichtiger Baustein in unserer Bewerbung für ein m?gliches Exzellenzcluster“, sagt Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universit?t Leipzig, am Tag der Verkündung durch die DFG.

St?rkung der Jewish Studies in Leipzig

Das erste deutsch-israelische Graduiertenkolleg in den Geisteswissenschaften steht unter der Leitung von Prof. Dr. Yfaat Weiss, Direktorin des Leipziger Dubnow-Instituts, sowie Prof. Dr. Benjamin Pollock von der Geisteswissenschaftlichen Fakult?t der Hebr?ischen Universit?t Jerusalem und wird Promovierende an beiden Standorten eine wissenschaftliche Qualifizierung und den Aufbau transnationaler Netzwerke erm?glichen. 22 Doktorand:innen sowie zwei Postdocs werden ab August 2024 in zwei Kohorten in Jerusalem und in Leipzig in einem strukturierten Programm zusammenarbeiten und dabei von Professor:innen beider Universit?ten gemeinsam betreut. Perspektivisch wird dies eine sichtbare St?rkung der Jewish Studies an deutschen Hochschulen bedeuten, insbesondere in Leipzig. Im geplanten Programm steht neben einem umfassenden Qualifizierungsangebot der Erwerb jüdischer Sprachen im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden die Promovierenden mit T?tigkeiten in Museen, Archiven oder Bibliotheken vertraut gemacht.

Mittels Fragestellungen, die von Objekten und Materialit?t ausgehen, zielt das Internationale Graduiertenkolleg ?Belongings: Jewish Material Culture in Twentieth-Century Europe and Beyond? auf die Implementierung neuer Instrumente zur Analyse und damit zum Verst?ndnis der europ?isch-jüdischen Lebenswelten und ihrer Verflechtungen mit der nichtjüdischen Umgebung. Ein Team von 13 Wissenschaftler:innen der drei Partnerinstitutionen, unter anderem aus den Bereichen Geschichte, Philosophie, Literatur- und Kulturwissenschaften sowie Kunstgeschichte, gew?hrt die Bearbeitung der jüdisch materiellen Kulturforschung in breiter r?umlicher und methodischer Perspektive.

Zweites Graduiertenkolleg erforscht nachhaltige Nutzungskonzepte natürlicher Gemeinschaftsgüter

Luftverschmutzung, Artenverlust oder ?berfischung: Die Liste an Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung ist lang. Meist waren es Menschen, die aus wirtschaftlichem Kalkül natürliche Ressourcen überm??ig nutzen: Sie überfischten die Meere, verdr?ngten Insekten durch einseitige Landwirtschaft oder verschmutzten die Luft durch Industrieabgase. Einige dieser Fehlentwicklungen konnten bereits teilweise korrigiert werden, doch zum Teil entstanden daraus neue Probleme. Diese komplexen Wechselwirkungen aus wirtschaftlichen Ansprüchen, dem Verhalten des Menschen und natürlichen Ressourcen wird das neue Graduiertenkolleg Economics of Connected Natural Commons (ECO-N) erforschen.

Ab 1. April 2024 werden 42 Promovierende bis 2029 eine integrative Perspektive auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Gemeinschaftsgüter im Bereich der Atmosph?re und Biodiversit?t entwickeln. In interdisziplin?ren Verbundprojekten schaffen sie ein gemeinsames, interdisziplin?res Verst?ndnis der Interaktion zwischen wirtschaftlicher Aktivit?t und natürlicher Dynamik. ?Auf dieser Basis und der Synthese aus vielen Bewirtschaftungsformen natürlicher Gemeinschaftsgüter wollen wir Instrumente und Mechanismen für die nachhaltige Nutzung natürlicher Gemeinschaftsgüter vorschlagen“, sagt Prof. Dr. Martin Quaas, Sprecher des Graduiertenkollegs sowie Wissenschaftler an der Universit?t Leipzig sowie am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversit?tsforschung (iDiv). ?Das neue Kolleg ist für uns auch ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu einem m?glichen Exzellenzcluster Breathing Nature, für das wir Ende Mai im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der L?nder eine Skizze eingereicht haben“, erg?nzt Prof. Dr. Johannes Quaas, Meteorologe an der Universit?t Leipzig und designierter Sprecher des Exzellenzclustervorhabens.

ECO-N adressiert damit den zunehmenden Bedarf in Wissenschaft, Politik und Praxis an akademisch ausgewiesenen Fachleuten, die in der Lage sind, schwierige Nachhaltigkeitsprobleme bereichsübergreifend und interdisziplin?r zu analysieren. Das neue Graduiertenkolleg vereint dazu die Expertise der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult?t, der Fakult?t für Physik und Erdsystemwissenschaften sowie der Fakult?t für Lebenswissenschaften der Universit?t Leipzig. Ebenso eingebunden sind das iDiv sowie die au?eruniversit?ren Forschungseinrichtungen Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leibniz-Institut für Troposph?renforschung (TROPOS) und Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ).