1. K?nnen Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern – wie war Ihr erster Eindruck von der Universit?t Leipzig?

Mein allererster Tag an der Uni Leipzig hat mit einem Mathematik Vorkurs begonnen, da hat man schnell gemerkt, wie anders eine Universit?t doch ist als die Schule. Und dass die Pl?tze in der vordersten Reihe eines H?rsaals meist frei bleiben. Au?erdem waren die ersten Tage gepr?gt durch die ?O-Phase“, die der Fachschaftsrat der Fakult?t organisiert. Man hat viele Informationen zum Studium bekommen, alle wichtigen R?ume der Fakult?t kennengelernt und ist sehr schnell mit den neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen ins Gespr?ch gekommen und viele waren auch so nerv?s und aufgeregt wie ich selbst. Der Spa? kam auch nicht zu kurz.

2. Wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie Ihr Studium kurz beschreiben?

Wirtschaftsp?dagogik ist eine Art Hybrid. Denn man sitzt mit den Wirtschaftswissenschaftlern zusammen in sehr gro?en Vorlesungen zu Statistik, Rechnungswesen oder Finanzwissenschaften, gleichzeitig hat man aber auch Seminare in ?reiner Wirtschaftsp?dagogik“, wo es beispielsweise um verschiedene Arten des Lernens geht oder darum wie kaufm?nnische Ausbildung in anderen L?ndern ausgestaltet wird. Zus?tzlich hat man ein Zweitfach (ich habe Geschichte gew?hlt) und bekommt so noch einmal ganz anderen fachlichen Input au?erhalb des Bereichs Wirtschaft. Ich fand diese Vielf?ltigkeit immer sehr gut.

3. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?

Ich habe vorher reine Wirtschaftswissenschaften studiert und bin nach ein paar Semestern gewechselt, einfach weil mir die Vielfalt in Wirtschaftsp?dagogik besser gefallen hat und auch weil ich den Weg ins Lehramt für mich offen lassen wollte.

4. Welche Motivationen haben Ihre Studien- bzw. Berufswahl bestimmt?

Ich habe bereits in der Schulzeit andere Menschen bei ihrem Einstieg und der Umstellung auf neue Lebens- und Lernabschnitte betreut und begleitet, daher habe ich immer wieder überlegt, ob ein Lehramtsstudium das Richtige für mich w?re. Letztlich habe ich mich aber bewusst gegen klassisches Lehramt für allgemeinbildende Schulen entschieden, da ich mich in der Schule stark für Volkswirtschaft und Recht interessiert habe und darin auch sehr erfolgreich Abitur geschrieben habe.

5. Was waren wichtige Stationen auf Ihrem beruflichen Weg?

Da ich mich aktuell im Masterstudium befinde, ist natürlich der Abschluss meines Bachelors die erste Hürde gewesen. Au?erdem habe ich durch die Schulpraktika im Rahmen meines Studiums sehr positive Erfahrungen mit der Lehrt?tigkeit machen dürfen.

6. Wie sehr hat Ihr Studium Ihre jetzige berufliche T?tigkeit gepr?gt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer T?tigkeit? K?nnen Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?

Ich arbeite als wissenschaftliche Hilfskraft beim Mentoring an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult?t und mache studentische Studienberatung und gebe Hilfe beim wissenschaftlichen Arbeiten. Also auch eine Art Lehrt?tigkeit, aber eben in einem anderen Umfeld als einem Klassenzimmer. Daher gibt es auf jeden Fall Parallelen und ich kann auch viele Dinge die ich in meinen Wirtschaftsp?dagogik Seminaren gelernt habe als Hintergrundwissen zur Ausgestaltung meiner Veranstaltungen nutzen.

7. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in Ihrer jetzigen Position aus?

Beim Mentoring habe ich eine w?chentliche Sprechstunde und halte Blockveranstaltungen zum Thema ?wissenschaftliches Arbeiten“. Daher gibt es keinen gleichbleibenden Alltag, sondern ich stelle mich immer auf die Bedürfnisse der jeweiligen Studierenden ein. Oftmals gibt es aber besonders zur Zitation viele Fragen, daher zeige ich gerne an Beispielen, worauf genau man achten muss und gebe auch mal ?bungen für Zuhause mit.

8. Was sind die wichtigsten drei Kompetenzen in Ihrem Arbeitsalltag?

Hilfsbereitschaft, Eigeninitiative und keine Angst vor Publikum zu sprechen.

9. Wie gelingt Ihrer Meinung nach ein guter Berufseinstieg in Ihrer Branche (Einstiegswege, Bewerbungstipps, etc.)?

Schon w?hrend des Studiums k?nnen die Unternehmen einen durch Praktika oder einer T?tigkeit als Werksstudent kennenlernen, so entstehen viele Anknüpfungspunkte. Für einen Weg in die Lehrt?tigkeit sollte man sich auf jeden Fall über die Modalit?ten und Zugangsbedingungen für den Vorbereitungsdienst in den einzelnen Bundesl?ndern gut informieren. Nie schaden kann es bei Bewerbungen, wenn man sich die eigenen St?rken bewusst macht und sich von anderen Hilfe oder eine zweite Meinung einholt.

10. Was würden Sie den heutigen Studienanf?nger/innen mit auf den Weg geben?

Seid hartn?ckig und gebt bei schwierigen Prüfungen nicht vorschnell auf. Es gibt viele Hilfsangebote, nutzt diese auch.

Pers?nliche Angaben

  • Name, Vorname: Kohler, Charlotte
  • Geburtsjahrgang: 1990
  • Studiengang: Wirtschaftsp?dagogik (B.Sc. und M.Sc.)
  • Jahr der Immatrikulation: 2010
  • Jahr der Exmatrikulation: -
  • Heutiger Arbeitgeber/Position: Studentin im Master Wirtschaftsp?dagogik und wissenschaftliche Hilfskraft beim Mentoring an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult?t

(Interview Stand November 2017)