1. K?nnen Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern – wie war Ihr erster Eindruck von der Universit?t Leipzig?
Natürlich. Gerade am Anfang war alles noch neu, hektisch und ungewohnt. Oft irrte man durch Leipzig, da das neue Seminargeb?ude noch nicht fertig gewesen war und deshalb die R?umlichkeiten irgendwo in der Stadt verteilt waren. Freundschaften und Arbeitsgruppen lie?en dagegen nicht lange auf sich warten. Pers?nlich geh?rte ich eher zu den zurückhaltenden und beobachtenden Studenten, gerade am Anfang, bevor man sich immer mehr Eigeninitiative zutraute.

2. Wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie Ihr Studium kurz beschreiben?
Es hatte H?hen und Tiefen. Gerade im Bachelor waren die Themengebiete breit gef?chert und nicht alles stie? auf mein Interesse. Am meisten faszinierte mich die Antike – besonders die r?mische – was sich dann auch darin ?u?erte, dass ich den Master in dieser Fachrichtung angestrebt habe. Besonders hervorzuheben ist wohl das Engagement einiger Dozenten, die sich nicht nur in den Seminaren die Zeit nahmen, mit den Studenten zu sprechen, sondern auch au?erhalb mit ihnen Schwierigkeiten diskutierten und versuchten auch für au?erfachliche Probleme L?sungen zu finden. Fachlich habe ich alle Dozenten und jetzige Kollegen als 亚洲通_亚洲通官网¥娱乐网址 kompetent wahrgenommen. Das Studium deckte jedenfalls alle Themenbereiche der Geschichte ab und es war für jeden meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen etwas dabei, an dem sie mit gro?er Freude mitgewirkt haben. Und je mehr sich aktiv einbrachten, desto spannender und teilweise auch kontroverser wurden die Seminare. Dann war man an einem Punkt angelangt, wie man sich ein Studium vorstellt und h?ufig gab es dann auch nach dem Seminar kein anderes Thema und es wurde noch stundenlang weiterdiskutiert.

3. Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Ich kann nicht sagen, jemals an der Wahl des Studienfachs gezweifelt zu haben.

4. Welche Motivationen haben Ihre Studien- bzw. Berufswahl bestimmt?
Das war von Kindheitstagen an festgelegt. Sobald ich des Lesens m?chtig war, standen historische Kinderbücher im Fokus ("Was ist Was – Das Alte Rom"), etwas sp?ter dann wurde man durch die ersten Computerspiele wie "Age of Empires" für die Geschichte begeistert, das Interesse zog sich durch die Schulzeit und gipfelte dann schlie?lich im Studium.

5. Was waren wichtige Stationen auf Ihrem beruflichen Weg?
Ich denke, dass nach meinem Masterabschluss und mit Beginn der Promotion die Dozentur ein wichtiger Schritt gewesen ist. Nicht mehr nur das Aufsaugen von Wissen stand ab da im Fokus, sondern auch die Weitergabe und vielmehr noch die F?rderung der Bef?higung dafür, dieses Wissen im Bereich der Alten Geschichte selbstst?ndig zu erlangen. Daneben war das Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung vermutlich ein ma?gebender Schritt für die berufliche Zukunft, die ich für mich in der Wissenschaftsf?rderung sehe.

6. Wie sehr hat Ihr Studium Ihre jetzige berufliche T?tigkeit gepr?gt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer T?tigkeit? K?nnen Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?
Neben einigen Seminaren im Fach der Alten Geschichte, die ich in den letzten Jahren geben durfte, in denen mir das Studium logischerweise die Voraussetzungen dafür verlieh, ist es heute vor allem das wissenschaftliche Arbeiten, das mir erhalten geblieben ist. Das Sammeln von Informationen, ihre Einordnung und schlussendlich die Interpretation bzw. das Einbetten in einen Gesamtzusammenhang, das hat die Methodik der Geschichtswissenschaft mich gelehrt und hilft mir heute im Berufsleben sehr.

7. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in Ihrer jetzigen Position aus?
Aktuell bin ich noch bestrebt, meine Dissertation abzuschlie?en, die sich in den letzten Zügen befindet. Das bedeutet vor allem endloses Arbeiten an Kleinigkeiten; Kaffee trinken; das Beschweren über ausgeliehene Bücher, die einem dadurch nicht zur Verfügung stehen und Diskussionen mit den Kollegen über aktuelle Forschungsfragen. Dazu kommt das Kontrollieren von Hausarbeiten und zukünftig die Arbeit für die Adenauer-Stiftung im Bereich Bildungspolitik. Diese wird etwas geregelter sein und man hat sich gewissen Regeln wie den festen Arbeitszeiten zu beugen, die man sich w?hrend der Promotion h?chstens selbst auferlegt und hin und wieder ignoriert hat.

8. Was sind die wichtigsten drei Kompetenzen in Ihrem Arbeitsalltag?
Wissenschaftliches Arbeiten, literarische F?higkeiten und ein breites Allgemeinwissen

9. Wie gelingt Ihrer Meinung nach ein guter Berufseinstieg in Ihrer Branche (Einstiegswege, Bewerbungstipps, etc.)?
Ich kann nur jedem raten, sich entweder durch etwaige Praktika und Auslandsaufenthalte im favorisierten Bereich/Land auf eine Stelle nach dem Studium vorzubereiten und/oder sich um ein Stipendium zu bewerben. Hier werden Beziehungen und auch teils grandiose Weiterbildungsm?glichkeiten angeboten, die jeden Berufseinstieg deutlich erleichtern k?nnen.

10. Was würden Sie den heutigen Studienanf?nger/innen mit auf den Weg geben?
Wichtig w?re von Anfang an, einen guten Mittelweg zwischen studentischem Leben und den Anforderungen der Universit?t zu finden. Der Spa? und die Arbeit sind beide Teil des Studiums und der Weg in eines der beiden Extreme führt am Ende nur unn?tig zu Stress.

Pers?nliche Angaben

  • Name: Kevin Stra?burger
  • Geburtsjahr: 1988
  • Studiengang: Klassische Antike, Geschichte und Literatur, M.A.
  • Jahr der Immatrikulation: 2008
  • Jahr der Exmatrixukation: 2013
  • Heutiger Arbeitgeber/Position: Gastdozent Universit?t Leipzig/Promovend

Interview Stand Mai 2018