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Die Adipositasforschung liefert beunruhigende Zahlen: Laut Robert-Koch-Institut sind 53 Prozent der Frauen und 67 Prozent der M?nner in Deutschland übergewichtig. Die Tendenz ist steigend. Die WHO spricht von rund 3 Milliarden Menschen mit Adipositas weltweit. ?Pr?vention ist der Megatrend der Gesundheitsforschung“ hie? es dann auch am 11. Juni 2024 bei der Er?ffnung der zwei Metabolischen Kammern im Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gef??forschung (HI-MAG) an der Universit?tsmedizin Leipzig. Bislang gibt es metabolische Kammern für Menschen bundesweit nur vereinzelt an wenigen Standorten. Sie er?ffnen neue Forschungsans?tze, um den Einfluss von Adipositas auf den Energiestoffwechsel zu bestimmen und bieten Anknüpfungspunkte für (inter-)nationale Kooperationen.

Die beiden gegenüberliegenden rund 10 Quadratmeter gro?en R?ume sind mit Schlafsofa, Tisch und Stuhl sowie sanit?ren Anlagen modern eingerichtet. Ein Fenster mit Blick ins Grüne schenkt dem Raum visuelle Weite. Er ist für den l?ngeren Aufenthalt von einer Stunde bis hin zu mehreren Tagen gedacht. In dieser Metabolischen Kammer sollen künftig der Energieumsatz und der Stoffwechsel von Proband:innen in klinischen Studien gemessen werden. 

Die beiden Leipziger Kammern sind speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Adipositas ausgelegt und er?ffnen damit Forschungsm?glichkeiten in einer Themenbreite, die deutschlandweit einzigartig ist. M?bel und Sportger?te sind bis zu 250 Kilogramm belastbar. ?Die neuen Metabolischen Kammern erweitern unsere bisherigen Untersuchungsmethoden zur Bestimmung des Ruheenergieumsatzes erheblich und er?ffnen damit vollkommen neue Forschungsans?tze,“ sagt Prof. Dr. Matthias Blüher, Direktor des HI-MAG und Professor für Klinische Adipositasforschung der Universit?t Leipzig. 

Energieverbrauch w?hrend verschiedener Tages- und Aktivit?tsphasen wird bestimmt

Die Forschenden interessiert, wie sich der Einfluss von Adipositas und anderen metabolischen Erkrankungen auf den Energiestoffwechsel auswirkt, um neue Erkenntnisse zu Stoffwechselst?rungen gewinnen zu k?nnen. Aber auch Leistungsportler:innen k?nnen sich hier einer Untersuchung unterziehen. Zentrale Fragen der Forschenden zielen auch darauf ab, wie sich der Stoffwechsel durch die Einnahme von Medikamenten oder durch hormonelle Einflüsse ?ndert, beispielsweise bei Menschen, die sich in einer geschlechtlichen Transition befinden. Dafür wird der Energieverbrauch w?hrend verschiedener Tages- und Aktivit?tsphasen bestimmt: Der Sauerstoffverbrauch und die Kohlenstoffdioxidproduktion der Testperson werden innerhalb eines definierten Zeitraums kontinuierlich gemessen, um die genaue Stoffwechselrate analysieren zu k?nnen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung f?rderte diese Ma?nahme, denn ?Gesundheitsforschung braucht Infrastruktur“. Der s?chsische Staatssekret?r für Wissenschaft und Kunst, Dr. Andreas Handschuh, betonte in seiner Rede die ?Exzellenz in Leipzig“ und wie wichtig l?nderübergreifende Projekte und Partner aus anderen Bundesl?ndern seien. ?Wissenschaft kennt keine Grenzen und sie sucht sich die besten K?pfe“, sagte er.

Die ersten Anmeldungen sind bereits eingetroffen: Ein Online-Meeting mit einem renommierten Forschungsinstitut aus Kopenhagen führte Prof. Dr. Matthias Blüher am Morgen vor der offiziellen Er?ffnung. Die Fahrt der Proband:innen nach Leipzig wird bereits organisiert. 

Das HI-MAG wurde 2018 als Kooperation zwischen Helmholtz Munich, der Medizinischen Fakult?t der Universit?t Leipzig und des Universit?tsklinikums Leipzig gegründet. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, Grundlagen- mit klinischer Forschung zu verbinden und dadurch die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Labor in die klinische Behandlung zu transferieren.

Weitere Informationen sind in der Pressemitteilung von Helmholtz Munich zu finden.