Pressemitteilung 2017/317 vom

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte am gestrigen Donnerstag (14.12.2017) in Bonn vier Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2018 zu.?Unter ihnen ist auch Prof. Dr. László Székelyhidi, Professor für Angewandte Mathematik der Universit?t Leipzig. Er erh?lt die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung für seine bedeutenden Forschungsergebnisse in der Theorie partieller Differentialgleichungen.

Die von ihm entwickelten Methoden bereicherten in der Mathematik den Austausch zwischen Geometrie und Analysis, so die DFG. "Seine neuen Einsichten haben eine über das Fachgebiet weit hinausragende Bedeutung, beispielsweise für das Verst?ndnis der Euler-Gleichungen der Hydrodynamik und das der Elastizit?tstheorie der Kontinuumsmechanik. Für die Mathematik stellen die Euler-Gleichungen seit über 200 Jahren eine gro?e Herausforderung dar," schrieb die DFG in ihrer Urteilbegründung weiter.

"Es ist eine gro?e Auszeichnung für Herrn Székelyhidi, den ich dazu herzlich beglückwünsche. Mit seinen innovativen Beitr?gen zu partiellen Differentialgleichung und turbulenten Str?mungen verbindet er verschiedene Disziplinen seines Fachs. Der Gottfried Wilhelm-Leibniz-Preis ist einer der renommiertesten Wissenschaftspreise unseres Landes und bekr?ftigt so auch die Bedeutung unserer Forschung im Bereich der Mathematik", sagte Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universit?t Leipzig.

"Es ist für mich eine sehr gro?e Ehre. Dieser Preis ist eine Würdigung meiner bisherigen Forschung und gleichzeitig ein Ansporn für die Zukunft durch die Erwartung, die mit diesem Preis verbunden ist. Mit dem Preisgeld und durch die h?here Sichtbarkeit für die Mathematik in Leipzig wird unsere Forschung ma?gebend vorangetrieben, in dem wir weitere Nachwuchswissenschaftler für unser Projekt gewinnen k?nnen", freute sich der 40-j?hrige Wissenschaftler, der seit 2011 an der Universit?t Leipzig lehrt und forscht. Székelyhidi befasst sich hier mit Partiellen Differentialgleichungen, speziellen Gleichungen, die turbulente Str?mungsbewegungen beschreiben. "Ich m?chte verstehen, wie Wirbelstrukturen entstehen und wie dadurch die Energie verteilt wird", so der Mathematiker. "Dabei geht es um einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen den internen Mechanismen turbulenter Str?mungen und der Geometrie von Fl?chen." Székelyhidi will mit seinen Mitstreitern berechnen, welche Regelm??igkeiten es bei diesem Ph?nomen gibt. "Turbulente Str?mungen sind chaotisch, aber es gibt statistische Gesetzm??igkeiten", erkl?rte er.

László Székelyhidi studierte Mathematik an der Oxford University und schrieb seine Dissertation am Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. 2004 wurde er an der Universit?t Leipzig promoviert, gefolgt von Aufenthalten in Princeton und an der ETH Zürich. 2007 folgte er zun?chst einem Ruf an die Universit?t Bonn; seit 2011 ist er Professor am Mathematischen Institut der Universit?t Leipzig. Er erhielt 2017 einen Consolidator Grant des European Research Councils.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsf?rderpreis in Deutschland. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsm?glichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Besch?ftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftler zu erleichtern. Der Hauptausschuss der DFG erkannte vier Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2018 zu. Sie waren zuvor vom zust?ndigen Auswahlausschuss aus 136 Vorschl?gen ausgew?hlt worden. Von den elf Preistr?gerinnen und Preistr?gern kommen jeweils drei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Lebenswissenschaften und den Naturwissenschaften sowie zwei aus den Ingenieurwissenschaften. Verliehen werden die Leibniz-Preise 2018 am 19. M?rz in Berlin.

Videohinweis: Bereits im April gab Prof. Dr. László Székelyhidi im Video-Interview Einblicke in seine Forschung. Fasziniert vom G?mb?c, einem dreidimensionalen K?rper mit jeweils nur einer stabilen und einer labilen Gleichgewichtslage, erl?utert der Mathematiker im Interview auf Youtube die Funktionsweise des K?rpers und die Bezüge zu seiner Forschung.