Nachricht vom

Die Technologie des virtuellen Zwillings weiter entwickeln und so die Behandlung mit personalisierten Krebsimmuntherapien verbessern: Dieses Ziel verfolgt ein internationales Forschungsteam aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesundheitswesen, das im Dezember seine Arbeit begonnen hat. Die Universit?tsmedizin Leipzig ist mit dem Innovationszentrum für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS), der Klinik für H?matologie, Zelltherapie, H?mostaseologie und Infektiologie sowie dem Institut für Wirkstoffentwicklung an dem EU-Projekt ?CERTAINTY“ federführend beteiligt.

Mit den Krebsimmuntherapien hat sich in den vergangenen Jahren neben den klassischen Behandlungsoptionen wie Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie, eine weitere S?ule in der medizinischen Onkologie etabliert. Der virtuelle Zwilling wird im neuen EU-Projekt zun?chst beispielhaft für die Behandlung des Multiplen Myeloms, eine b?sartige Krebserkrankung des Knochenmarkes, mit CAR-T-Zelltherapien, entwickelt. Auf diesem Gebiet ist die mit PD Dr. Maximilian Merz am Projekt beteiligte Klinik für H?matologie, Zelltherapie, H?mostaseologie und Infektiologie des Universit?tsklinikums Leipzigs eines der gr??ten Zentren Europas.

Seine langj?hrige Expertise in der Konzeption und Realisierung virtueller Zwillinge für die personalisierte Krebstherapie bringt das Innovationszentrum für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) der Universit?t Leipzig ein. Darüber hinaus entwickelt das ICCAS für das EU-Projekt kontextangepasste Nutzerschnittstellen, die eine nahtlose Integration virtueller Zwillinge in klinische Abl?ufe und Entscheidungsprozesse erm?glichen. Prof. Dr. Thomas Neumuth vom ICCAS erl?utert: ?Virtuelle Zwillinge sind die entscheidende Schlüsseltechnologie zur erfolgreichen Etablierung personalisierter Krebstherapien in der klinischen Praxis. Mit CERTAINTY werden bisher isoliert arbeitende, computergestützte Modelle integriert, um ein umfassendes multimodales Abbild von Patientinnen und Patienten zu realisieren, das patientenindividuelle Simulationen und klinische Entscheidungen unterstützt. Das EU-Projekt bildet die Grundlage zur Etablierung dieser Technologien in personalisierten Krebstherapien.“

Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und struktureller Proteinmodellierung unterstützt das Institut für Wirkstoffentwicklung die Analyse des virtuellen Zwillings. Die Kombination der neuartigen Methoden erm?glicht es, individuelle Proteinstrukturen pr?zise zu verstehen und somit eine Lücke zwischen Daten und klinischen Beobachtungen zu schlie?en. Zus?tzlich er?ffnet sie die Chance, anhand der Untersuchung genetischer Variationen und Proteininteraktionen ma?geschneiderte Therapien zu gestalten. Diese werden den spezifischen Bedürfnissen der Patient:innen gerecht und k?nnen somit die Behandlungseffizienz verbessern. Involviert sind Alexander-von-Humboldt-Professor Dr. Jens Meiler und Junior-Professorin Dr. Clara Schoeder.

Das Konsortium wird von der Europ?ischen Union mit knapp 10 Millionen Euro über die n?chsten 4,5 Jahre gef?rdert und steht unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie (IZI).