Pressemitteilung 2022/114 vom

Deutschland unterstützt in den kommenden Wochen die Durchführung von Hochschulzulassungstests für Geflüchtete aus der Ukraine. Vorangegangen war eine Bitte der ukrainischen Ministerien und Beh?rden, die Tests, die in der Ukraine für die Aufnahme oder Fortsetzung eines Studiums erforderlich sind, in den R?umen deutscher Hochschulen als virtuelle Prüfung durchzuführen. Einer von sechs deutschen Standorten dafür ist die Universit?t Leipzig.

Das ukrainische Ministerium für Bildung und Wissenschaft hatte sich mit der Bitte um Unterstützung an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gewandt. In Abstimmung mit dem BMBF und der Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in der Folge die Koordination übernommen und konnte zeitnah Hochschulen gewinnen, die über die erforderlichen logistischen und technischen Voraussetzungen verfügen, um die rechtssichere Durchführung der Prüfungen zu gew?hrleisten. Neben einer ausreichenden Zahl von Computerarbeitspl?tzen mit Internetanbindung wird insbesondere sprachkundiges Personal ben?tigt, um etwa die Identit?t der Prüflinge zu verifizieren und diese bei den Tests zu betreuen. Bei der Auswahl der Standorte wurde auf eine geografische Verteilung geachtet, um überm??ig lange Anreisen zu vermeiden.

?Wir sind sehr froh, dass wir als deutsches Hochschulsystem einen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine leisten k?nnen“, erkl?rte HRK-Pr?sident Prof. Dr. Peter-André Alt am Donnerstag (9.Juni) in Berlin. ?Mein gro?er Dank gilt insbesondere den beteiligten Hochschulen, ihren Leitungen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem Einsatz die Durchführung der Tests erm?glichen und damit helfen, dass die Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg flüchten mussten, trotz der schwierigen Bedingungen ihre Bildungsbiografien weiterverfolgen k?nnen. Dass wir bei Bedarf sogar noch weitere Hochschulen h?tten gewinnen k?nnen, ist ein starkes Zeichen der Solidarit?t, das das deutsche Hochschulsystem hier setzt.“

Dazu erkl?rte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: ?Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat unfassbares Leid über das Land und seine Menschen gebracht. Umso beindruckender ist, wie sich viele junge Ukrainerinnen und Ukrainer auf ein Studium in ihrer Heimat und damit ihre Zukunft vorbereiten. Mit den sechs Standorten für Hochschulzugangstests in Deutschland wollen wir sie dabei unterstützen und so die Kontinuit?t ihrer Bildungsbiografien sichern. Es war mir ein besonderes Anliegen, mich hierfür einzusetzen. Mein Dank gilt allen Beteiligten.“

?Gerne helfen wir und sind grunds?tzlich bereit, die ukrainischen Beh?rden hier zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Roger Gl?ser, Prorektor für Talententwicklung an der Universit?t Leipzig. ?Unsere technischen und r?umlichen Gegebenheiten sind dafür gut geeignet. In enger Rücksprache mit der Hochschulrektorenkonferenz und den ukrainischen Beh?rden werden wir nun organisatorische Fragen kl?ren und die konkrete Umsetzung angehen. Dazu k?nnen wir auch auf die starke Mithilfe unserer Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen der Universit?t bauen.“

Karin Prien, Pr?sidentin der Kultusministerkonferenz und Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein: ?Durch das Angebot der ukrainischen Hochschulzugangstests in Deutschland helfen wir jungen Ukrainerinnen und Ukrainern, Brüche in ihrer Bildungsbiografie zu vermeiden und sich auf ein Studium in der Ukraine vorzubereiten. Ich danke den beteiligten Hochschulen und der HRK für ihr besonderes Engagement. Zusammen mit den vielen Unterstützungsma?nahmen für ukrainische Schülerinnen und Schüler in den L?ndern, werden wir so dazu beitragen, zumindest im Bereich der Bildung die Kriegsfolgen abzumildern.“

Die Online-Examina werden zwischen dem 22. Juli und dem 3. Oktober 2022 in einheitlich festgelegten Zeitabschnitten an insgesamt sechs Standorten in Deutschland stattfinden: in Berlin, koordiniert von der Humboldt-Universit?t, sowie an der Goethe-Universit?t Frankfurt am Main, der Universit?t Hamburg, der Universit?t zu K?ln und der Universit?t Leipzig. In München wurde das Kulturzentrum ?Gorod“ von dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft selbst gewonnen. Es wird erwartet, dass in Deutschland etwa 5.500 Personen an den Tests teilnehmen werden. Die Prüfungen werden zeitgleich in der Ukraine und in den europ?ischen L?ndern durchgeführt, in denen Geflüchtete Schutz gefunden haben.