Pressemitteilung 2024/024 vom

Die Universit?t Leipzig hat erfolgreich die erste Etappe im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der L?nder gemeistert und erh?lt die Chance, zwei Vollantr?ge zu stellen. Das gab die Gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrates heute (2. Februar 2024) bekannt. Die in den Skizzen von ?Breathing Nature“ und ?Leipzig Center of Metabolism“ beschriebenen Forschungsvorhaben stammen aus innovativen Verbünden aus den Bereichen Medizin, Lebens- sowie Naturwissenschaften. Dieser erste Erfolg unterstreicht die herausragende Forschungsleistung und das Engagement der Universit?t für Spitzenforschung. Er steht sinnbildlich für die strategische Weiterentwicklung des Leipziger Weges, als integriertes Programm für Spitzenforschung und Exzellenz.

?Zwei Vollantr?ge für unsere Projekte einreichen zu dürfen, markiert einen bedeutsamen Meilenstein und ist eine gro?e Anerkennung unserer Universit?t für ihre herausragende Forschungsleistung. Es ist eine Best?tigung unseres tagt?glichen Bestrebens, Spitzenforschung voranzutreiben und unser innovatives Potenzial zu entfalten. Nun liegen Wochen und Monate voll intensiver Arbeit an den Vollantr?gen vor uns, der wir mit Respekt und gleichzeitig gro?er Entschlossenheit begegnen. Wir werden weiterhin mit hohem Einsatz daran arbeiten, unsere Exzellenz in verschiedenen Wissenschaftsbereichen voranzutreiben und Antworten auf die dr?ngenden Fragen unserer Zeit zu finden“, betont Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universit?t Leipzig. 

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte nach der Entscheidung: ?Ich gratuliere der Universit?t Leipzig zu diesem gro?artigen Erfolg. Es zeugt von au?ergew?hnlicher Leistungsst?rke, wenn gleich zwei zukunftsweisende Forschungsvorhaben eine so gute Bewertung erfahren. Die Staatsregierung wird die Antragssteller und Hochschulen auf dem weiteren Weg in der Exzellenzstrategie mit allen Kr?ften unterstützen.“

Projekte adressieren Klimawandel und biologische Vielfalt sowie 亚洲通_亚洲通官网¥娱乐网址

Die Clustervorhaben repr?sentieren ma?gebliche Forschungsschwerpunkte der Alma mater Lipsiensis. Im Verbund nehmen sich die exzellenten Forscherinnen und Forscher in beiden Vorhaben die existenziellen Fragen unserer Gesellschaft und unserer Zeit an – angefangen beim Klima- und Biodiversit?tswandel bis hin zu modernen 亚洲通_亚洲通官网¥娱乐网址.

Die zwei Projektvorhaben im Detail:

  1. Mit dem Leipzig Center of Metabolism (Leipzig Centrum für Metabolismus: Stoffwechselgesundheit verstehen und verbessern, LeiCeM) soll in Kooperation mit dem Universit?tsklinikum und dem Herzzentrum Leipzig sowie fünf Max-Planck-, Helmholtz- und Fraunhofer-Instituten ein klinisches Forschungszentrum entstehen, das sich dem Verst?ndnis und der Verbesserung der Krankheitslast widmet, die aus Stoffwechselst?rungen resultiert.
    Unser Stoffwechsel geht auf evolution?r uralte, aber auch zivilisatorisch jüngst erworbene Mechanismen zurück, die in unseren modernen Gesellschaften zunehmend krank machen: zum Beispiel den krankhaften Anstieg von Blutfetten und Blutzucker, genannt Diabetes mellitus, oder die Entstehung einer Fettleber; daraus wiederum resultiert ein erh?htes Risiko, unter anderem für schwere Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) und einige Krebsformen. Manche Menschen sind dafür besonders empf?nglich, andere weniger. Das gleiche gilt für Therapien, auf die die einen ansprechen, andere nicht. Bereits in frühester Kindheit, noch im Mutterleib, beziehungsweise durch erbliche Belastung, k?nnen sich Risiken für den gesamten Lebensverlauf entwickeln.
    Das Ziel von LeiCeM ist, therapeutische Ans?tze mit hoher Ansprechrate zu entwickeln, die auf individuellen Stoffwechselfehlsteuerungen beruhen, anstatt undifferenziert die Risikofaktoren anzugehen. 
    (Sprecher: Prof. Dr. Michael Stumvoll, Medizinische Fakult?t/Universit?tsklinikum Leipzig)
     
  2. Die Klima- und die Biodiversit?tskrise sind verzahnt, L?sungsans?tze müssen die Interaktion berücksichtigen. Im Projekt Breathing Nature (Atmende Natur: Wechselwirkungen zwischen Biodiversit?t, Klima und menschlichem Verhalten) werden Forschende aus dem Bereich der Lebens-, Wirtschafts- und Erdsystemwissenschaften gezielt die Verflechtung von Klimawandel und biologischer Vielfalt untersuchen und ihre komplexen Wechselwirkungen in den Mittelpunkt der Analyse menschlichen Verhaltens stellen. Mit neuen Methoden wie Computersimulationen, künstlicher Intelligenz und innovativen Experimentalplattformen wollen die Forscher:innen Muster und Dynamiken der biologischen Vielfalt in terrestrischen ?kosystemen (Wald, Offenland, Boden) und deren Wechselwirkungen mit der Atmosph?re untersuchen.
    Zugleich analysieren sie die Rolle der Gesellschaft in Handeln und Verantwortung von Individuen und Kollektiven. Empirische Ans?tze aus ?konomie und Psychologie werden mit den Beobachtungs- und Modellierungsans?tzen der Biodiversit?ts- und Klimawissenschaften kombiniert. Beteiligt sind insgesamt fünf Leibniz-, Max-Planck- und Helmholtz-Institute und die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena.
    (Sprecher: Prof. Dr. Johannes Quaas, Fakult?t für Physik und Erdsystemwissenschaften)

Hintergrund: So geht es im Exzellenzwettbewerb weiter

Im Mai 2023 waren 143 Antragsskizzen für neue Exzellenzcluster bei der DFG eingegangen. Sie wurden von Ende August bis Mitte November 2023 in insgesamt 21 international und interdisziplin?r besetzten Panels nach wissenschaftlichen Qualit?tskriterien begutachtet. Auf der Grundlage der Begutachtungsergebnisse entschied nun (2. Februar 2024) das ebenfalls international besetzte Expertengremium, welche Projekte einen Antrag ausarbeiten k?nnen. 41 Antragsskizzen wurden für die n?chste Runde ausgew?hlt.

Die Vollantr?ge müssen bis zum 22. August 2024 bei der DFG eingehen. Auch in diesem Wettbewerbsschritt werden zun?chst Begutachtungen von international besetzten Panels nach wissenschaftlichen Qualit?tskriterien durchgeführt. Auf Grundlage ihrer Ergebnisse wird schlie?lich die Exzellenzkommission – die aus den wissenschaftlichen Mitgliedern des Expertengremiums sowie den für Wissenschaft zust?ndigen Ministerinnen und Ministern des Bundes und der L?nder besteht – im Mai 2025 darüber entscheiden, welche Exzellenzcluster neu eingerichtet und welche weitergef?rdert werden. Die F?rderungen beginnen am 1. Januar 2026 und laufen über einen Zeitraum von sieben Jahren.