Pressemitteilung 2023/112 vom

Das Institut für Wirkstoffentwicklung der Universit?t Leipzig bekommt ein neues Geb?ude namens ?Forschungs- und Transfer-Hub zur Wirkstoffentwicklung“, wie Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow bei seinem Besuch vor Ort am 22. Juni 2023 im Beisein der Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell verkündete. Der Neubau soll auf dem Gel?nde der Universit?tsmedizin Leipzig entstehen und aus europ?ischen Strukturwandelmitteln und Landesgeldern in H?he von 50 Millionen Euro finanziert werden. Mit dem Forschungs- und Transfer-Hub k?nnen in Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Unternehmen der Pharmaindustrie und Gesundheitswirtschaft neue Anwendungen und damit auch Wertsch?pfung in der Region generiert werden.

?Ich freue mich au?erordentlich, dass unsere Universit?tsmedizin Leipzig als Standort für medizinische Spitzenforschung um einen Neubau für Forschung und Transfer erweitert wird. Mein Dank gilt allen Beteiligten im Freistaat Sachsen und auf europ?ischer Ebene, die dieses Projekt angesto?en und unterstützt haben“, sagt Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell. ?Gute Infrastrukturen sind für die Spitzenforschung unerl?sslich. Sie erh?hen die Attraktivit?t der Universit?t Leipzig und sind damit auch ein entscheidendes Qualit?tsmerkmal für internationale Forschende, sich für die Stadt Leipzig zu entscheiden.“

Perspektivisch soll am Medizincampus ein ?Forschungs- und Transfer-Hub Wirkstoffentwicklung“ entstehen, in dem Wirkstoffe für neue Modalit?ten - Proteine, Antik?rper, Impfstoffe, Peptide, Zelltherapien - in Verbindung mit traditioneller Medikamentenherstellung entwickelt werden. Für den rund 4.370 Quadratmeter gro?en Forschungsneubau stehen Gelder aus dem ?Just Transition Fonds" bereit, einem neuen F?rderinstrument der EU. Dieser dient der Unterstützung des Strukturwandels vom Braunkohleausstieg hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. 

Das Institut für Wirkstoffentwicklung wurde im Zuge der Alexander-von-Humboldt-Professur im Januar 2020 an der Medizinischen Fakult?t gegründet. Humboldt-Professor Dr. Jens Meiler ist Direktor des Instituts und verfolgt das Ziel, Grundlagenforschung und klinische Anwendung auf dem Gebiet neuer Wirkstoffe in der Medizin zu verbinden. Dafür verwendet er computer- und künstliche Intelligenz (KI)-gestützte Verfahren im Wechselspiel mit experimentellen Laboranalysen.

?Seit der Corona-Pandemie ist die computergestützte Entwicklung von medizinischen Wirkstoffen nicht mehr wegzudenken. Die Pandemie hat das Verfahren auf dem Gebiet der Impfstoffentwicklung au?erordentlich beschleunigt“, resümiert Prof. Meiler. Erst vor Kurzem erhielt das Institut die F?rderung von 1,77 Millionen Euro für den Aufbau einer digitalen Impfstoffbibliothek. ?Impfstoffe aber auch Medikamente gegen Krebs müssen in den menschlichen K?rper und an ihren Wirkungsort gelangen“, so Meiler. Deshalb zielt ein weiteres aktuelles Forschungsprojekt auf Transportstoffe (F?rdersumme von rund 1,5 Millionen Euro), ohne die RNA-Arzneimittel nicht funktionieren. Diese ?Zell-Transporter“ entscheiden über die Haltbarkeit der RNA und sorgen nach der Verabreichung für den Transport im K?rper und die gezielte Aufnahme in bestimmte Zellen. Sie sind entscheidend für die Dauer und den Ort der Wirkung von Therapeutika auf Basis von mRNA. Die Projekt-F?rderung erfolgt im Rahmen eines ?Konsortiums der Innovation aus Wissenschaft und Industrie“ (KIWI) durch das Bundeswirtschaftsministerium zur Verbesserung von Produktionskapazit?ten in Zusammenarbeit mit BioNTech. 

Mittelfristig sollen in dem zu entstehenden ?Forschungs- und Transfer-Hub Wirkstoffentwicklung“ rund 260 Mitarbeiter:innen t?tig werden. Die Planungen im kooperativen Verfahren mit dem Staatsbetrieb S?chsisches Immobilien- und Baumanagement haben bereits begonnen. Der Entwurf einer st?dtebaulichen Studie mit Variantenvergleichen liegt seit dieser Woche vor, um den anspruchsvollen Gegebenheiten hinsichtlich Baufeldfreimachung, Medienversorgung und konkreter Verortung des Bauk?rpers auf dem künftigen Baufeld gerecht zu werden.