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Studieren in den eigenen vier W?nden, ohne Lehrende, ohne Mitstudierende und ohne festen Stundenplan – das kann eine ganz sch?ne Herausforderung sein. Eine Psychologin unserer Universit?t hat sieben Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie diese Zeit trotzdem erfolgreich gestalten k?nnen.

  1. Kleiden Sie sich so, wie Sie sich auch für einen typischen Unitag anziehen würden. 
    In Tageskleidung finden Sie besser in einen Arbeitsmodus, denn sie erleben eine klarere Trennung zwischen Ihrem Freizeit-Ich und Ihrem Studier-Ich. Pyjama und Jogginghose verknüpfen Sie schlie?lich mit anderen Aktivit?ten als dem Studieren. 
  2. Legen Sie konkrete Studierzeiten fest. 
    Arbeiten Sie für Ihr Studium m?glichst tagsüber. Verteilen Sie die Aufgaben der verschiedenen Module über die Woche in konkrete Studierzeitfenster. Nutzen Sie das Leistungshoch am Vormittag für schwierige oder unliebsame Aufgaben. Nach einer Mittagspause, die Sie auch für Bewegung im Freien nutzen sollten, widmen Sie sich am besten einfacheren Anforderungen oder wiederholen Inhalte. Somit haben Sie nachmittags noch genügend Zeit für private Aktivit?ten wie Sport, Bewegung im Freien oder Erledigungen. 
    ?brigens: Gewohnheiten sind wie Rituale – wir hinterfragen diese nicht mehr, sie helfen uns im Alltag. Neue Gewohnheiten zu entwickeln braucht Ausdauer und bewusstes Tun über ungef?hr vier Wochen hinweg. Bleiben Sie dran. Sorgen Sie jeden Tag neu dafür, Studierzeiten zu Gewohnheiten werden zu lassen. 
  3. Bestimmen Sie einen festen Arbeitsplatz.
    In Ihrer Wohnung oder in Ihrem WG-Zimmer sollte dieser für die n?chste Zeit immer Ihr Studierort sein. Legen Sie sich zurecht, was Sie für die aktuelle Aufgabe brauchen – und nur das. Befreien Sie die Arbeitsfl?che von dem, was Sie fürs Studieren gerade nicht ben?tigen, auch von den Lernmaterialien für die Module, die gerade nicht dran sind. So k?nnen Sie sich gut auf die gerade anstehende T?tigkeit fokussieren. 
  4. Reduzieren Sie Ablenkungen. 
    Die blo?e Pr?senz des Smartphones am Arbeitsplatz kann unser Denkverm?gen beeintr?chtigen. Schalten Sie Ihr Smartphone w?hrend der Studierzeiten aus oder legen Sie es in einen anderen Raum. Loggen Sie sich auch an ihrem Rechner nicht in Social-Media-Kan?le ein. Probeweise k?nnen Sie auch einen Studientag protokollieren, um m?glichen Zeitfressern und St?rfaktoren auf die Spur zu kommen. Verschieben Sie diese in die Phasen au?erhalb Ihrer Studierzeit.
  5. Gestalten Sie Ihre Pausen aktiv.
    Machen Sie einen Spaziergang oder Sport, gehen Sie einkaufen oder erledigen Sie eine Aufgabe im Haushalt. Zeit am Smartphone oder PC-Spiele fordern hingegen erneut Ihre kognitive Leistungsf?higkeit und sind somit nicht erholsam. 
  6. Bleiben Sie in Kontakt mit Kommilitoninnen und Kommilitonen. 
    Zu Hause zu studieren birgt die Gefahr, zu vereinsamen oder mit offenen Fragen und Problemen allein sitzen zu bleiben. Mündlicher Austausch hilft, Gelerntes pr?zise und verst?ndlich wiederzugeben. Verabreden Sie sich daher am besten regelm??ig mit Kommilitoninnen und Kommilitonen zum Telefonieren oder zum Videochat. Vereinbaren Sie im Vorfeld, was besprochen werden soll, um welche Aufgabe es gehen soll. Im besten Fall bildet sich daraus gleich eine Lernpartnerschaft oder Lerngruppe mit Blick auf anstehende Leistungsüberprüfungen. 
  7. Motivieren Sie sich mit der Frage nach dem ?Wozu?“.
    Sie fühlen sich st?rker motiviert, etwas zu tun, wenn Sie klar vor Augen haben, wozu das Ganze dient. Was haben Sie in der Prüfungszeit, im n?chsten Jahr oder in fünf Jahren davon, wenn Sie sich jetzt anstrengen? Diese Fragen k?nnen helfen, dranzubleiben, sich auch durch Schwieriges durchzubei?en und vielleicht neue Verhaltensmuster auszuprobieren.

Annett Ammer-Wies ist Psychologin und bietet psychologische Beratung für Studierende in der Zentralen Studienberatung und am Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung an. Beratungsgespr?che führt sie aktuell per Telefon (Terminvereinbarung per E-Mail).