Aus den Ergebnissen ihrer Messungen, wie beispielsweise bei einer Probe des Universit?tschores Leipzig, leiten die Wissenschaftler:innen vom Zentrum für Musikermedizin der Universit?t Leipzig spezielle Handlungsempfehlungen ab. ?Wir raten dazu, dass S?ngerinnen und S?nger die üblichen Aufw?rmübungen ihrer Stimme lieber alleine Zuhause oder auf dem Weg zur Chorprobe durchführen. Denn w?hrend der bewegungsintensiven Stimmübungen werden besonders viele Aerosole ausgeatmet, verwirbelt, und die Kohlendioxid-Konzentration steigt sehr schnell an“, erl?utert Dr. Lennart Heinrich Pieper. Grunds?tzlich seien ausreichend gro?e R?ume für das gemeinsame Singen angebracht. ?R?ume mit einer hohen Decke und ausreichend Lüftungsm?glichkeiten durch Fenster, einschlie?lich Oberlichter, eignen sich besonders für das gemeinsame Singen, da sich Aerosole zun?chst unter der Decke sammeln und w?hrend des Lüftungsintervalls schnell herausgespült werden k?nnen. ?In der Regel reichen fünf Minuten Sto?lüften aus“, erl?utert Dr. Pieper vom Zentrum für Musikermedizin. In den Lüftungsphasen sollte die Ventilationsfl?che so gro? wie m?glich sein, das hei?t: Alle Fenster sollten weit ge?ffnet sein. ?Selbst angekippte Fenster k?nnen die Singzeit deutlich verl?ngern“, erkl?rt Pieper.
Bei technischen Lüftungsanlagen sollte der Frischluftzustrom unten und die Absaugung der Luft nahe der Decke erfolgen. Empfehlenswert sei auch die Installation eines Kohlendioxid-Sensors, welcher beim Erreichen der kritischen Kohlendioxid-Konzentration warnen kann. Ist die Anbringung des Sensors an der Decke nicht m?glich, sollte sie in deren N?he erfolgen, jedoch nicht an Fenstern oder Türen. Das k?nne das Messergebnis verf?lschen. Zusammen mit den Forschenden der TU Bergakademie Freiberg entwickelte das Team eine Art Formel für sichere Chorproben. Mit dieser Formel kann anhand der Personenzahl und der Raumgr??e die sichere Chorprobenzeit ermittelt werden, bis zu der ohne Lüftungsintervall gesungen werden kann. Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter des Zentrums für Musikermedizin, erg?nzt: ?Die Kohlendioxid-Messung ist natürlich nur ein Baustein im Kontext aller Hygienema?nahmen, um das Infektionsrisiko zu senken. Aber eben ein für Ch?re sehr praktikabler – und das gilt für das Corona-Virus wie auch für andere Viren in m?glichen zukünftigen Pandemie-Situationen.“
Link zur Pressemitteilung der TU Bergakademie Freiberg.
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