Pressemitteilung 2024/052 vom

Forschende der Universit?ten Leipzig und Ulm haben eine neue Methode entwickelt, um HIV leichter aus Proben zu isolieren und damit potenziell eine Infektion mit dem Virus besser feststellen zu k?nnen. Dabei setzen sie auf Peptid-Nanofibrillen (PNFs) an magnetischen Mikropartikeln, ein vielversprechendes Werkzeug und Hybridmaterial zur gezielten Bindung und Abtrennung von Viruspartikeln. Ihre neuen Erkenntnisse haben sie in der Fachzeitschrift ?Advanced Functional Materials” ver?ffentlicht.

?Die pr?sentierte Methode erlaubt es, Viruspartikel effizient einzufangen, zu isolieren und zu konzentrieren, was eine Steigerung der Empfindlichkeit bestehender Diagnosetools und Analysetests erm?glichen kann“, erl?utert Prof. Dr. Bernd Abel vom Institut für Technische Chemie der Universit?t Leipzig. Die verwendeten Nanofibrillen - das sind kleine, nadelartige Strukturen -  basieren auf dem Peptid EF-C, das erstmals 2013 von Prof. Dr. Jan Münch von der Universit?t und dem Universit?tsklinikum Ulm beschrieben wurde. EF-C ist ein Peptid aus 12 Aminos?uren, das sich beim Aufl?sen in polaren L?sungsmitteln sofort zu nanoskaligen Fibrillen zusammenfügt. Diese kann man auch auf magnetische Partikel aufbringen. "Unsere Arbeit zeigt exemplarisch für das EF-C Peptid, wie Peptidfibrillen an magnetischen Partikeln eine ganz neue Funktionalit?t haben k?nnen – das mehr oder weniger selektive Binden von Viren. Ursprünglich waren Fibrillen dieser Art eher im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen bekannt", erg?nzt der Co-Erstautor der Studie und ehemalige Doktorand von Prof. Abel an der Universit?t Leipzig, Dr. Torsten John. Jetzt forscht er als Nachwuchswissenschaftler am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz.

?Die Erh?hung der lokalen Konzentration und die Isolierung von Viren aus Proben sind entscheidend für die Steigerung der Empfindlichkeit in der Diagnostik viraler Infektionen“, erkl?rt Prof. Münch. Die Forschenden aus Ulm und Leipzig haben eine solche Methode zur Konzentration und Isolierung von HIV-Partikeln vorgestellt. Sie zeigen in ihrer Studie, wie PNFs effektiv zur Trennung von HIV-Partikeln aus L?sungen eingesetzt werden k?nnen, ohne auf eine Zentrifugation angewiesen zu sein. Diese innovative Methode nutzt spezielle Magnetkügelchen, um Viruspartikel gezielt zu binden und magnetisch zu trennen, wodurch ihre Aktivit?t und ihre Infektionsf?higkeit erhalten bleibt. Das spielt etwa für neue gentechnologische Verfahren eine Rolle.

Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der neuen Methode für die Forschung und Diagnostik von HIV sowie für weitere Anwendungen in der Virusforschung. Durch die Verbesserung der Effizienz bei der Konzentration und Isolierung von Viruspartikeln k?nnten diese Technologie und das neue Hybridmaterial dazu beitragen, die Diagnostik von Infektionen und die ?berwachung von Resistenzen zu verbessern.

Originaltitel der Ver?ffentlichung in "Advanced Functional Materials”:

"Hybrid Materials From Peptide Nanofibrils and Magnetic Beads to Concentrate and Isolate Virus Particles", doi.org/10.1002/adfm.202316260