Pressemitteilung 1999/038 vom

In knapp zwei Wochen wird am Universit?tsklinikum Leipzig ein Positronen-Emissions-Tomograph (PET) an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin eingeweiht. Damit ist der erste Schritt getan, um im Jahr 2002 ein ganzes PET-Zentrum in Betrieb nehmen zu k?nnen, für das die umfangreichen Bauarbeiten bereits begonnen haben.

Mit dem Positronen-Emmissions-Tomographen (eine Art Computertomograph) k?nnen mit einer sehr niedrigen Strahlendosis Ganzk?rperaufnahmen von Patienten angefertigt werden, die an einer Krebserkrankung leiden. Die Lage der Geschwulst, ihre Ausbreitung und vorhandene Metastasen k?nnen mit diesem Verfahren genau festgestellt werden. Damit er?ffnen sich neue M?glichkeiten der Diagnostik und Therapie vieler Erkrankungen.
Grundlage der Positronen-Emissions-Thomographie sind Medikamente, sogenannte Radiopharmaka, die mit Positronenstrahlern radioaktiv markiert sind. Sie verteilen sich im ganzen K?rper, besonders in den Krebszellen. Sie k?nnen dann mit einer Art Scanner, dem Positronentomographen, erfa?t werden. Die Strahlenbelastung für den Patienten ist 亚洲通_亚洲通官网¥娱乐网址 gering, weil die Radiopharmaka eine sehr niedrige Halbwertszeit haben (nur 10 bis 100 Minuten) und die "Scanner" sehr empfindlich reagieren.

Es liegt auf der Hand, dass die Positronen-Emissions-Tomographie besonders für die Untersuchung von Tumoren geeignet ist, die nach herk?mmlichen Methoden in ihrer Gesamtheit schwer zu erfassen sind: Das sind Tumoren des Gehirns, des Kopf- und Halsbereiches, der Lunge und der Haut. Aber auch für Brust-, Eierstocks-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Krebse der Lymphknoten er?ffnen sich neue diagnostische M?glichkeiten. Auch die ?rzte für Herz- und Kreislauferkrankungen profitieren von dem neuen Ger?t, indem durch vergleichende PET-Untersuchungen des Blutflusses und des Zuckerstoffwechsels die Notwendigkeit einer Bypass-Operation besser bestimmt werden kann.

Das PET-Zentrum wird fertig sein, wenn au?er dem Scanner noch eine Ionen-Beschleunigungsanlage (Zyklotron) in Betrieb genommen werden kann, mit dem kurzlebige Positronenstrahler wie Kohlenstoff C-11 und Sauerstoff O-15 hergestellt werden k?nnen. Dann kann, so Peter Georgi, kommissarischer Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, auch mit der eigenen Entwicklung von Radiopharmaka begonnen werden, gemeinsam mit den Kliniken für Psychiatrie und Neurologie sowie mit dem Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung und dem neugegründeten interdisziplin?ren Isotopenforschungszentrum. Die bestehende Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum auf dem Gebiet der Kardiologie wird dann auch neue Impulse erhalten.

Anl??lich der Inbetriebnahme des Positronentomographen wird es am 16. Juni ein Symposium geben, auf dem der gegenw?rtige Stand des klinischen Einsatzes des PET sowie sich abzeichnende zukünftige Entwicklungen auf den Gebieten der Onkologie, Kardiologie und Neurologie diskutiert werden.