Pressemitteilung 1999/012 vom

Es ist innovativ und es t?nt - und so wurde es nicht zuf?llig auf der CeBIT '99 zu einem Anziehungspunkt: das an der Universit?t Leipzig entwickelte CD-ROM-basierte Programm "Besser Deutsch sprechen", das sich in erster Linie an Ausl?nder, ?bersiedler und Dialektsprecher wendet.

Es vertraut zum einen auf die normative Kraft des guten Beispiels: 22.000 h?rbare Beispiele (Laute, W?rter, S?tze, Dialoge, Gedichte) lassen sich auf Tastendruck beliebig oft anh?ren. Zum anderen: Es bietet 1.350 didaktisch aufbereitete (ausdruckbare) Bildschirme sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache an und beschreibt auf ihnen die deutsche Lautbildung, die Wort- und Satzakzentuierung, die Intonation, die Wortbildung und die Grammatik der Verben. Ein wichtiges multimediales Hilfsmittel für den Lernerfolg ist dabei das erste h?rbare deutsche Aussprachew?rterbuch. Ein Verbformgenerator vermittelt die flektierten Formen aller deutschen Verben in allen Modi und Zeitformen, und ein Zahlengenerator bringt es fertig, die Eingabe einer beliebigen Zahl (etwa das Datum, die Uhrzeit oder eine Telefonnummer) h?rbar zu machen.

Mit diesem bislang konkurrenzlosen Programm aus dem Institut für F?rderp?dagogik und dem Rechenzentrum der Universit?t Leipzig wurde eine synthetische Sprachausgabe entwickelt, die Deutsch lernenden Ausl?ndern als Vorbild dienen kann.

Bei einem weiteren Messe-Exponat aus der Universit?t Leipzig handelte es sich um das moderne Videokonferenzsystem VisitPhone in Hochgeschwindigkeitsnetzen, das Fernsehqualit?t auch mit preiswerten Standard-PC-Komponenten garantiert. Videokonferenzen mit ihrer schnellen und direkten Kommunikation zwischen Wissenschaftlern oder Unternehmen und Kunden, die sich an verschiedenen Orten befinden, haben sich trotz ihrer unübersehbaren Vorzüge nicht umfassend durchsetzen k?nnen, weil hohe Qualit?t (z. B. Synchronit?t von Ton und Bild) sich auch in hohen Kosten für spezielle Video-Hardware und leistungsstarken Netzwerkstrukturen niederschlug. Encoder, bis zu 200.000 Mark teure Ger?te zum Komprimieren gro?er Bilddatenstr?me, an jeden Arbeitsplatz zu stellen, übersteigt selbst die Finanzkraft von Banken.

Am Institut für Informatik entstand nun der Prototyp eines Videokonferenzsystems, das es erm?glicht, durch die Verwendung preiswerter handelsüblicher PC-Baugruppen (Videoschnittkarten) in Hochgeschwindigkeitsnetzen Kontakt in Wort und Bild mit Partnern in Fernsehqualit?t (25 Bilder pro Sekunde) herzustellen. Den herk?mmlichen ISDN-Videokonferenzsystemen ist VisitPhone in Bezug auf die Qualit?t deutlich überlegen, und gegenüber den reinen ATM-(Hochgeschwindigkeitstechnologie)-Videokonferenzsystemen ist es erheblich billiger. Eine Firmenausgründung aus der Universit?t wird die Umsetzung der Neuentwicklung künftig unter kommerziellen Gesichtspunkten betreiben.

Anwendungen ergeben sich in der Telemedizin, in Studium und Weiterbildung, in Wissenschaft und Wirtschaft. Im kommenden Semester werden Studenten der Wirtschaftswissenschaften auf dem Campus Jahnallee Informatik-Lehrveranstaltungen aus dem H?rsaalgeb?ude am Augustusplatz auf diese Weise angeboten. Als n?chstes ist vorgesehen, Bilder aus dem Operationssaal direkt in einen H?rsaal der Medizin zu übertragen. Und bald wird man sich auch von au?erhalb in laufende Bildungsangebote in der Universit?t "einklinken" k?nnen, vorausgesetzt, ein Glasfaseranschlu? ist vorhanden; aber in der Stadt Leipzig sind ja bis jetzt bereits 200 Kilometer Glasfaser verlegt worden.