Pressemitteilung 2021/139 vom

Axel K?rner hat den Ruf auf die Professur für Neuere Kultur- und Ideengeschichte an der Fakult?t für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften der Universit?t Leipzig angenommen. Zum 1. Oktober 2021 wechselt er vom University College London nach Leipzig. Für seine Spitzenforschung zur Rolle der Oper in der Habsburgermonarchie erhielt er den Forschungspreis ERC Advanced Grant des Europ?ischen Forschungsrats.

Prof. Dr. Axel K?rner wird in den kommenden Jahren seinen Forschungsschwerpunkt auf Arbeiten zu seinem ERC-Projekt und l?ngerfristig auf das Gebiet der europ?ischen Kultur- und Ideengeschichte in ihren transnationalen und globalen Verflechtungen legen.

Zu seiner Berufung sagte Prof. K?rner: ?Nach einer über drei?igj?hrigen Karriere im europ?ischen Ausland und den USA kehre ich mit gro?em Enthusiasmus nach Deutschland zurück und freue mich darauf, meine Erfahrungen in die exzellenten Forschungsstrukturen der Universit?t Leipzig einbringen und neue Akzente in der Lehre setzen zu k?nnen. Für mein interdisziplin?res Arbeiten bietet Leipzig hervorragende Voraussetzungen. Das Historische Seminar der Universit?t und die Musikwissenschaft befinden sich in einer spannenden Aufbruchsphase, was mir im Verbund mit dem am ReCentGlobe angesiedelten Forschungscluster ideale Arbeitsbedingungen bietet.“

In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Exzellenz und seines Forschungsprojekts zur imperialen Opernpolitik der Habsburgermonarchie zwischen 1815 und 1914 erhielt K?rner in diesem Jahr einen der am h?chsten dotierten Forschungspreise des Europ?ischen Forschungsrats, den ERC Advanced Grant. ?Mit einem Team von sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden wir die Opernpolitik des Habsburgerreichs zwischen dem Wiener Kongress und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs untersuchen und dabei vor allem den kulturellen Austausch zwischen den Kronl?ndern und den Nationalit?ten der Monarchie in den Vordergrund stellen. Unter Berücksichtigung lokaler, regionaler und imperialer Identit?ten hinterfragt das Projekt traditionelle Narrative, die Oper und Musik im neunzehnten Jahrhundert in erster Linie als Instrument des politischen Nationalismus sehen“, erl?uterte K?rner sein Projekt.

Der Forschungspreis ERC ?Advanced Grants“ zeichnet etablierte Spitzenwissenschaftlerinnen und Spitzenwissenschaftler für ihre herausragende wissenschaftliche Forschung aus. Advanced Grants erhalten bis zu 2,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren als F?rderung. ?Für diesen letzten ERC-Aufruf im Rahmen von Horizont 2020 werden über 200 Forscher finanziert, um ihrem wissenschaftlichen Instinkt und ihren Tr?umen zu folgen“, ?u?erte sich ERC-Pr?sident Professor Jean-Pierre Bourguignon gegenüber dem University College London. Das seien wegen der hohen Nachfrage nur acht Prozent der Antragstellerinnen und Antragsteller. Derzeit werden sechs Forschende der Universit?t Leipzig durch ERC-Grants gef?rdert.

Bereits im letzten Wintersemester 2020/2021 erhielt Prof. Dr. Axel K?rner die Leibniz-Gast-Professur der Universit?t Leipzig, w?hrend derer er am Historischen Seminar eine englischsprachige Vorlesung hielt, sowie eng mit den Global Studies und den Musikwissenschaftlern der Universit?t zusammenarbeitete, sowie die ausgezeichnete Bibliothekslandschaft der Universit?t für seine Forschung aussch?pfen konnte. Frühere Gastprofessuren führten K?rner an das Institute for Advanced Study Princeton, die ?cole Normale Supérieure Paris und das Remarque-Center der New York University.

Das Hauptarbeitsgebiet des Forschers ist die Kultur- und die politische Ideengeschichte Europas vom 18. bis in das 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf der Geschichte Italiens, Frankreichs und Zentraleuropas sowie deren transnationalen und transatlantischen Verflechtungen. Auf dem Gebiet der Opern- und Musikgeschichte arbeitet er zum italienischen Wagnerismus, zu Beethoven, Meyerbeer, Rossini, Verdi und zu den Institutionen des Musiktheaters auf. Nach einer Ma?trise d’Histoire in Lyon promovierte er am European University Institute in Florenz und war dann sein 1996 am University College London t?tig, seit 2012 mit einem eigenen Lehrstuhl in Modern History. Dort war K?rner auch Gründungsdirektor des UCL Center for Transnational History.

Er hat über sechzig Buchkapitel und Aufs?tze in internationalen Fachzeitschriften ver?ffentlicht, sowie neben zahlreichen Herausgeberschaften Monografien zur Geschichte der Arbeiterbewegung und zur Kulturpolitik Italiens. Sein Buch America in Italy. The United States in the Political Thought and Imagination of the Risorgimento, 1763–1865 (Princeton, 2017) hat die American Historical Association mit dem Helen & Howard Marraro Prize ausgezeichnet.