Pressemitteilung 2022/137 vom

Autonom fahrende Kleinbusse, Echtzeit-?bertragung von Ultraschalldaten aus dem Rettungswagen heraus ins Krankenhaus oder automatisierte ?berwachung des Flughafenzauns per Roboterhund – diese und viele andere Innovationen macht die 5G-Technologie m?glich. Der Nordraum Leipzig mit seinen zahlreichen Unternehmen soll zur 5G-Modellregion entwickelt werden. Das vor wenigen Monaten unter Federführung der Universit?t Leipzig gestartete Projekt Trimodale 5G-Pionierregion Leipziger Nordraum (Tri5G) will die Anwendungsgebiete der 5G-Technologien haupts?chlich in der Automobilindustrie, der Express- und Mehrwertlogistik sowie im ?ffentlichen Personennahverkehr im Umfeld des Leipziger Flughafens konzeptuell erfassen. In dieser Woche kam das Konsortium des im vergangenen Dezember gestarteten Forschungsprojekts zusammen. Die Projektbeteiligten stellten auf dem Gel?nde des DHL-Hubs Leipzig innovative Ger?te und Fahrzeuge vor, deren Einsatz mit der 5G-Technologie in den n?chsten drei Jahren untersucht werden soll.

?In der Tri5G-Modellregion Leipziger Nordraum, der von Logistikverkehr und Automobilproduktion gepr?gt ist, soll ein 5G-Forschungs- und Erprobungsnetz entstehen. Damit wollen wir professionelle industrielle sowie auch beh?rdliche 5G-Kommunikationsdienste in einer ?ffentlichen Mobilfunkinfrastruktur und unter realen Bedingungen testen“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Bogdan Franczyk vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universit?t Leipzig. Das Konsortium von Tri5G setzt sich aus 11 Kernpartnern aus der Wirtschaft, der ?ffentlichen Verwaltung und der Wissenschaft zusammen. Gemeinsam wollen sie bis Ende des Jahres 2024 insgesamt 14 Anwendungen testen, die 5G-Technologien erfordern. Diese wurden in die Kategorien ?Vernetztes Fahren“, ?Automatisierte Drohnen“ und ?Tracking, Monitoring, IoT & Maintenance“ unterteilt. 

Beim vernetzten Fahren liegen die Schwerpunkte in der Automatisierung und Fernsteuerung von Fahrfunktionen sowie im Vernetzen von Fahrzeugen mit einer zentralen Infrastruktur via 5G. Getestet werden soll beispielsweise das autonome Fahren auf dem Flughafenvorfeld, etwa zur Schneer?umung auf den Landebahnen (mittels Platooning) und die Erprobung von autonomen Einparkfunktionen im Parkhaus des Flughafens.

Die Forschenden und Praxispartner wollen zudem herausfinden, ob sich der Einsatz von Drohnen zur Datenerfassung und automatisierten Auswertung eignet. Im Fokus steht die KI-gestützte Echtzeitdatenverarbeitung von Bildern aus Drohnenüberflügen, etwa zur Hangar-internen Inspektion von Flugzeugen auf Sch?den an der Au?enhaut.

In der Kategorie ?Tracking, Monitoring, IoT & Maintenance“ wird untersucht, inwiefern der 5G-Mobilfunkstandard für die Outdoor-Echtzeitspositionserfassung geeignet ist. Einsatzgebiete sind beispielsweise das Erfassen von beladenen Transportmitteln auf dem Flughafenvorfeld, um die Be- und Entladung von Luftfrachtcontainern effizienter planen zu k?nnen oder die Datenübertragung aus dem Rettungsfahrzeug zur telemedizinischen Begutachtung.

Erste Arbeitspakete sind bereits gestartet. Zudem wird ab Juli 2022 die europaweite Ausschreibung für eine 5G-Netzinfrastruktur erwartet, welche die Grundlage für die Erprobungen der Anwendungsf?lle bildet. 

?Trimodal“ steht sowohl für die im Projekt untersuchten Verkehrswege Stra?e, Schiene und Luft als auch für die potenziellen Anwendergruppen der zu erforschenden Technologie aus Wissenschaft, Wirtschaft und ?ffentlicher Verwaltung. Für eine Vernet?zung und die Nutzung der 5G-Tech?no?logie in unter?schied?li?chen Anwen?dungs?be?rei?chen wollen die im Konsortium vertretenen Unter?nehmen wie BMW, DHL Express sowie der Flughafen Leipzig-Halle zusammenarbeiten. An Tri5G sind kleine und mittelst?ndische Unternehmen, Gro?konzerne, wie auch Forschungseinrichtungen und die ?ffentliche Verwaltung beteiligt. Dazu geh?ren neben dem Konsortialführer, dem Institut für Wirtschaftsinformatik, auch das Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) der Universit?t Leipzig. Weitere Partner sind die TU Dresden, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), das Amt für Wirtschaftsf?rderung der Stadt Leipzig, das DHL Drehkreuz Leipzig, die L-Gruppe, das BMW Group Werk Leipzig, die Kopernikus Automotive GmbH, der Flughafen Leipzig-Halle sowie die AIN GmbH. Gef?rdert wird das Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.