Im Antikenmuseum der Universit?t Leipzig als ?Lernort? erprobten Studierende in Kooperation mit Praxispartnern, wie inklusive Vermittlungsangebote für Menschen mit Sehbehinderungen erarbeitet und in das bestehende Museumskonzept integriert werden k?nnen.

zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Eine ?ltere Frau untersucht mit ihren H?nden das Relief eines Ausstellungsstückes, Bild: Mandy Putz
Die Ausstellung kann besucht und erkundet werden, Bild: Mandy Putz

Auf einen Blick:

  • Projektleitung: Prof. Andreas Wendt, Prof. Dr. Ulrich Veit, Dr. Hans-Peter Mu?ller, Alexander Frohberg
  • Fachrichtung: Institut fu?r Kunstp?dagogik und Historisches Seminar
  • F?rderung: Lehr-Lern-Projekt der LaborUniversit?t (StiL)
  • F?rderzeitraum: 2018/19
  • Projektumfang: Einzelveranstaltung
  • Schlagw?rter: Inklusion, Museumsp?dagogik, Ausstellungsobjekte, Praxisbezug im Studium, Interdisziplinarit?t

Den Weg zum ?Museum für alle“ im Studium implementieren

Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesregierung im Jahr 2009 sind Hochschulen, Schulen und Museen st?rker denn je herausgefordert, sich dem Thema inklusiver Bildungs- und Vermittlungsarbeit zu stellen. 

Im Antikenmuseum der Universit?t Leipzig als ?Lernort? erprobten Studierende in Kooperation mit Praxispartnern, inklusive Vermittlungsangebote für Blinde und Sehschwache Menschen zu erarbeiten. 

Das Projekt soll in zwei Projektphasen entwickelt und erprobt werden. Die erste Phase dient unter Einbeziehung von Praxispartnern der Entwicklung des Lehrkonzeptes und der damit verbundenen Lehr-und Lern-Formate sowie der Erarbeitung von Vorschl?gen für die Inhalte und Formate der Vermittlung. 

Auf Basis einer kritischen Evaluierung wird das Projekt im anschlie?enden Semester in einem Praxismodul angeboten und realisiert. Zur Einführung finden hochschul?ffentliche Informationsveranstaltungen zum Thema Inklusion seitens der Praxispartner statt. Exkursionen zu Museen, die inklusive Angebote vorhalten (z.B. Bach-Museum | Bach-Archiv Leipzig), ein Besuch der Filatow Schule und eine Führung durch die Zentralbibliothek für Blinde Leipzig erm?glichen den Erfahrungsaustausch mit Praxispartnern. 

Mit den erworbenen Fach- und Medienkompetenzen erarbeiten die Studierenden einen barrierefreien Zugang zu ausgew?hlten Kunstwerken sowie Lehr- und Lernmedien, die objektbezogen, zielgruppenorientiert M?glichkeiten bieten, mit antiker Kunst in Dialog zu treten. 

Die Ergebnisse der Lehre wurden unmittelbar in die Praxis überführt und erg?nzen als Angebot die ?ffentlichkeitsarbeit des Antikenmuseums und des Instituts für Kunstp?dagogik. An einzelnen Stationen wird blinden und sehschwachen Besucher:innen ein interaktiver Zugang zu den Ausstellungsinhalten geboten, der ihnen über verschiedene Medien und Ebenen Informationen und kulturgeschichtliche Zug?nge zu einzelnen Objekten und Themen aus der antiken Welt er?ffnet. Haupts?chlich durch das Ertasten von Objekten, Tastbilder und Tastmodelle soll abseits der üblichen Rezeption Wissen über die antiken Kulturen sensorisch ?begreifbar’ gemacht werden. 

Der Einsatz der Sammlung und von Sammlungsobjekten in der universit?ren Lehre wird dadurch in innovativer Weise erweitert, forschendes Lernen mit der Praxis inklusiver Vermittlungsarbeit verbunden. 

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wird an der UL zunehmend in jenen Bereichen zwingend, in welchen die Absolvent:innen der ?Kunstp?dagogik (au?erschulisch)” und ?Arch?ologie der Alten Welt” ihr künftiges T?tigkeitsfeld suchen und finden. Dies betrifft sowohl die museumsp?dagogische Arbeit als auch die au?erschulische Projektarbeit. Einen Fokus auf diese Arbeitsfelder zu richten und dabei forschend inklusive Fragestellungen zu erschlie?en und zu beantworten ist die Grundidee des Projektes. Um die Theorie-Praxis-Verbindung für m?gliche Berufsfelder Schule und Museum zu erweitern, sollen die Studierenden bereits w?hrend ihrer Ausbildung an die professionelle Vermittlungsarbeit für Blinde und Sehschwache herangeführt werden. Für das Curriculum der beiden Studieng?nge stellt dies eine inhaltliche Weiterentwicklung dar. Die Studierenden werden als Kulturvermittler von Morgen, für einen chancengleichen Zugang von Menschen mit Behinderung, an Kultur als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sensibilisiert und durch die Erarbeitung entsprechender Angebote praxisnah darauf vorbereitet. 

Die Erfahrbarkeit kultureller Sch?tze im Antikenmuseums für Blinde und Sehbehinderte f?rdert dauerhaft eine st?rkere Bewusstseinsbildung – sowohl innerhalb der Universit?t als auch in der au?eruniversit?ren ?ffentlichkeit.??rtliche Barrierefreiheit wird geschaffen. Aufgrund begrenzter Ressourcen kann und soll es nicht Ziel des Projektes sein, das Antikenmuseum inklusiv, d.h. für alle zug?nglich zu machen. Vielmehr soll begonnen werden, in kleinen, einfachen Schritten inklusive Angebote zu entwickeln, die von der Zielgruppe im Beisein von Betreuenden und Vermittelnden wahrgenommen werden. 

Bildergalerie der Ausstellung

zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Test des Tastsystems bei der Vernissage ?Museum für alle", Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz
zur Vergr??erungsansicht des Bildes: Besucher:innen beim ?Museum für alle"-Projekt, Foto: Mandy Putz

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