Steckbrief

  • L?nge des Aufenthalts

    11.07.2018 – 18.03.2019
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Lehramt, Staatsexamen
  • F?rderprogramm

    Selbst finanziert
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Obligatorisch
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erf¨¹llt?

    Mehr als erf¨¹llt
  • E-Mail-Adresse

Vor dem Studium im Ausland

Dass ich ein Semester im Ausland verbringen m?chte, stand bei mir eigentlich von vorn herein fest. Da ich Englisch als Fach unterrichten m?chte, finde ich eine solche Erfahrung sehr bedeutenswert. F¨¹r unseren Studiengang m¨¹ssen wir mindestens 3 Monate Aufenthalt in einem englischsprachigen Land nachweisen. Nach England bzw. Gro?britannien wollte ich nicht unbedingt noch einmal, ich wollte noch einmal ein anderes Land erleben. Australien hatte mich schon immer interessiert, doch als ich mich mit den m?glichen Partneruniversit?ten auseinander gesetzt hatte, wurde S¨¹dafrika zu meinem absoluten Favoriten. Besonders hat mir gefallen, dass ich mich neben meinen Module an der Universit?t Stellenbosch auch die M?glichkeit hatte, an einem Kurs teilzunehmen, in dem wir uns freiwillig gemeinn¨¹tzig an (Vor-)Schulen engagieren konnten.

Ich habe Ende Februar Bescheid bekommen, dass ich ab Mitte Juli einen Platz f¨¹r ein Auslandssemester an der Uni Stellenbosch bekommen habe. Ich denke, die 4 Monate waren eine sehr angenehme Zeitspanne, sich mit allen Planungen und Vorbereitungen zu besch?ftigen. Mir hat es auf jeden Fall geholfen, mit Leuten zu schreiben, die ebenso f¨¹r ein Auslandssemester in Stellenbosch waren und von ihren Erfahrungen berichten konnten. Die entsprechenden E-Mailadressen haben wir daf¨¹r alle von Frau Moros bekommen. Zudem war es auch hilfreich, sich mit den beiden anderen von der Uni Leipzig abzusprechen, die gleichzeitig mit mir nach Stellenbosch zum studieren gegangen sind. Die Universit?t Stellenbosch sowie Frau Moros standen zus?tzlich f¨¹r Fragen bereit.

 

Wichtig zu organisieren war:

 

- Finanzplanung

Leider bin ich knapp an einem Stipendium vorbeigeschossen, daher kann ich dazu nicht viel sagen. Auch Auslandsbaf?g stand mir zu der Zeit leider nicht zu. Meine Unterkunft in Stellenbosch habe ich bereits vorher komplett bezahlt. Im Monat hatte ich zudem ca. 550€ zur Verf¨¹gung.

 

- Visum

Im Internet steht eigentlich, was man alles an Unterlagen mitbringen muss, um ein Visum zu beantragen. Das Studentenvisum musste jedoch pers?nlich beantragt werden, das geht leider nur in Berlin oder M¨¹nchen. Zu der angegebenen Zeit meines offiziellen Semesters konnte ich zudem noch 4 zus?tzliche Wochen Aufenthalt mit beantragen. Daf¨¹r habe ich einfach das Datum auf dem Antrag um 4 Wochen verl?ngert.

Gut zu wissen ist auch, wenn dein Study Visa abl?uft, du aber noch im Land bleiben willst, um z. B. Urlaub zu machen, kannst du in Kapstadt noch einmal ein Touristenvisum beantragen, dass noch einmal 3 Monate geht (Kostet allerdings auch um die 100€).

 

- Unterkunft

Da Stellenbosch eine Studentenstadt durch und durch ist, gibt es eigentlich allerhand Unterk¨¹nfte. Ich habe mich f¨¹r ein privates Wohnheim entschieden (Brahmbosch, Stellies Student Stay) und war super zufrieden. Der einzige kleine Haken: Stellenbosch ist zum Wohnen nicht ganz so billig, besonders f¨¹r Leipziger Verh?ltnisse.

 

- gew¨¹nschte Module f¨¹r das Auslandssemester finden

Man musste sich erst einmal ein bisschen reinfuchsen, um die Internetseite zu verstehen und die Liste der m?glichen Module zu finden. Aber nicht verzagen, man findet gute Kurse! Diese wurden dann noch mit der eigenen Fakult?t abgesprochen und von der Universit?t Stellenbosch best?tigt. Bei mir wurden nicht alle Kurse best?tigt, was jedoch im Endeffekt kein Problem war.

Da ich nach dem Abitur bereits ein Jahr in England gelebt hatte und auch meine Veranstaltungen meiner Englischmodule auf Englisch gehalten werden, habe ich mich nicht in besonderer Art und Weise auf die Sprache in S¨¹dafrika vorbereitet. An der Uni in Stellenbosch wird Englisch und Afrikaans gelehrt. Ich pers?nliche hatte alle Module auf Englisch, habe aber auch von Freund_innen geh?rt, die Veranstaltungen mit Hilfe eines Headsets life von Afrikaans in Englisch ¨¹bersetzt bekommen haben - auch eine interessante Erfahrung! Ansonsten ist es wunderbar, das s¨¹dafrikanische Englisch kennenzulernen sowie auch ein paar Redewendungen in einer der anderen 10 Amtssprachen des Landes. An der Uni konnten internationale Studierende z. B. auch isiXhosa oder Afrikaans lernen.

W?hrend des Studiums im Ausland

Das Studium hat mir sehr gut gefallen. Es war interessant zu erleben, wie Unis in einem anderen Land ablaufen. Der absolute Pluspunkt von Stellenbosch ist die wirklich hohe Anzahl an Studenten. Das Zentrum der Stadt besteht eigentlich aus Universit?tskomplexen und ¨¹berall sind Studierende anzutreffen, die sehr offen sind.

Pr¨¹fungen liefen f¨¹r mich anders als gewohnt ab. Es gab nicht nur eine Klausur am Ende des Semesters. Es gab ¨¹ber das Semester verteilt einzelne Tests und Examen am Ende, die all prozentual unterschiedliche zusammenz?hlten. Das hei?t, man war schon ganz gut besch?ftigt, aber es war auch eine M?glichkeit, gute Noten zu erlangen.

Die Einf¨¹hrungswoche f¨¹r Studenten aus anderen L?ndern war eine Woche vor Unibeginn - ebenso super organisiert von der Uni Stellenbosch (SU). Wir hatten durch einige Ausfl¨¹ge und interessante Einf¨¹hrungsveranstaltungen einen super Start in das Semester und konnten alle schnell Freundschaften mit anderen ""Internationals"" schlie?en. F¨¹r uns gab es zu den normalen Angeboten auch noch ein zus?tzliches Angebot an Modulen nur f¨¹r Internationals - mit vielen wirkliche interessanten Angeboten. Ich habe dazu einen Kurs belegt, der sich mit dem Land, der Kultur und Geschlechterverh?ltnissen auseinandersetzte. Wie bereits berichtet, habe ich auch an einem Programm teilgenommen, das (Vor-)Schulen in der Umgebung unterst¨¹tzt. Dabei gab es unterschiedliche M?glichkeiten - je nachdem wie viel Zeit und Aufwand mit hineinstecken wollte.

Weiterhin kann man auch Mitglied von vielen verschiedenen Societies werden - ich hatte mich zum Beispiel f¨¹r den Wander Club angemeldet - wandern kann man in S¨¹dafrika sehr gut!

Ich habe in einem privaten Wohnheim gewohnt - Brahmbosch von Stellies Student Stay. Eine f¨¹r mich wirklich sehr gute Entscheidung. Im Wohnheim waren Wohnungen f¨¹r jeweils 2 Personen mit K¨¹che, Bad und 2 Einzelzimmern. Zus?tzlich gab es aber genug Platz au?erhalb der Wohnung mit anderen Studierenden zusammen zu kommen. Da die Situation in S¨¹dafrika anders ist als hier, war das Grundst¨¹ck auch mit einem elektrischen Zaun ausgestattet und wurde 24/7 von netten Guards bewacht - f¨¹r mich eine angenehme Gegebenheit. W-Lan (5 gig pro Monat) und Waschmaschinen waren vorhanden, zudem wurde einmal pro Woche die Wohnung gereinigt. F¨¹r Stellenbosch-Verh?ltnisse ist die Entfernung zur Universit?t nicht ganz so nah, f¨¹r mich war das nie ein Problem - 20 Minuten zu Fu?. Zudem war es m?glich, ein Fahrrad von der Uni f¨¹r ein Semester zu mieten - Internationals erkennt man dort h?ufig daran ;)

Ich denke, Stellenbosch ist relativ sicher, besonders die Umgebung bei der Universit?t sowie auch die Cluver Road, auf der sich meine und viele weitere Unterk¨¹nfte befanden. Vielleicht ist es nicht empfehlenswert, eine Wohnung auf der Bird Street zu nehmen, wobei ich auch Leute kannte, die dort gewohnt haben.

Wie bereits gesagt: Ich hatte im Monat 550€ zur Verf¨¹gung, abz¨¹glich der Miete. Damit kam ich mehr als gut zurecht und konnte mir auch einige wunderbare Ausfl¨¹ge damit leisten.

Unerwartete Zusatzkosten hatte ich nicht.

8 Monate S¨¹dafrika waren f¨¹r mich das Beste, was ich bisher erlebt hatte. Die Zeit in diesem wundersch?nen Land, das so anders ist als Deutschland, hat mich sehr gepr?gt.

Ich denke, in Stellenbosch ist es kein Problem, neue Leute kennenzulernen. Die S¨¹dafrikaner/innen habe ich als sehr offen erlebt!

Falls du reisen m?chtest, empfehle ich auf jeden Fall ¨¹ber die bekannte Garden Route hinaus weiter zu fahren und die Wild Coast des Eastern Capes zu erleben! So wundersch?n und ganz, ganz anders als alles hier in Deutschland oder Europa. In einer Gruppe ist es auch nicht so teuer, ein Auto zu mieten - wobei ein normaler Kleinwagen bei den ""Stra?en"" der Wild Coast nur f¨¹r sehr gute Fahrer zu empfehlen ist. (Ich pers?nlich h?tte es nicht damit geschafft ;))

Ansonsten kann ich eigentlich nur sagen: Bleib offen f¨¹r alles, ich denke, du wirst S¨¹dafrika auf deinem ganz eigenen Weg kennenlernen. :)

Nach dem Studium im Ausland

Die Anerkennung der erbrachten Leistungen war sehr einfach. Von Frau Moros habe ich das Dokument mit meinen Leistungen bekommen. Damit bin ich den zu den zust?ndigen Betreuer/innen der Module hier gegangen und habe es mir anrechnen lassen. Die Umrechnung habe ich ¨¹ber das Internet herausgefunden. Ich pers?nlich habe sportwissenschaftliche Module in S¨¹dafrika belegt.

Ich muss gestehen, dass ich auch l?nger in S¨¹dafrika h?tte bleiben k?nnen. Aber man gew?hnt sich doch wieder schnell an das Leben hier in Deutschland - von nun an nat¨¹rlich mit neuen Erfahrungen im Gep?ck. Ich habe nach meiner R¨¹ckkehr viele Sachen hier in Deutschland noch einmal von einem anderen Blickwinkel betrachten k?nnen.

 

3 Dinge, die ich vermisse:

 

- die Vielfalt der Menschen, Kulturen und Sprachen

- meine wirklich lieb gewonnen s¨¹dafrikanischen Freunde

- die unglaublich sch?ne Natur

Es gibt ¨¹berall auf der Welt neues zu lernen. Solche Erfahrungen fernab der eigenen Heimat k?nnen dich nur bereichern.