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Das Projekt PaKKT forscht als Teilprojekt der F?rderrichtlinie ?Kulturelle Bildung in l?ndlichen R?umen“ unter anderem mit der Unterstützung einer Community of Research. Aber was ist das überhaupt – eine Community of Research?

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Ein Beitrag von Malin Nissen

Damit ist ein partnerschaftlicher Forschungsansatz gemeint, bei dem die Forschung zu gleichen Teilen von Mitgliedern einer bestimmten Gemeinschaft, (politischen und organisatorischen) Repr?sentanten sowie Forschenden betrieben wird. Eine Gemeinschaft kann hier als geographische Gemeinschaft, als Gemeinschaft von Individuen mit gemeinsamen Problemen und Anliegen oder mit gemeinsamen Interessen und Zielen verstanden werden. Alle involvierten Partner tragen zu gleichen Teilen mit ihrer Expertise und der Verantwortung für die Ergebnisse zum Erfolg der Forschung bei. Eine solche Partnerschaft besteht über den gesamten Forschungsprozess: w?hrend der Problemdefinition, den ?berlegungen bezüglich des Forschungsdesigns, der Forschungsdurchführung, der Ergebnisinterpretation sowie der Nutzung der Forschungsergebnisse.

Das Prinzip der Community-based Research zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es hierbei nicht um Forschung über eine bestimmte Gemeinschaft handelt, sondern im Gegenteil mit und für die Mitglieder einer Gemeinschaft geforscht wird. Dabei wird nicht nur der Austausch von Wissen bef?rdert, sondern auch das gegenseitige Verst?ndnis bezüglich der individuellen Erwartungen und Interessen zwischen Akteuren gest?rkt. Die Partnerschaft zwischen den Forschenden, die Inklusivit?t und die Bereitschaft zum Wandel durch Abweichung von vordefinierten Zielen und Herangehensweisen stehen im Vordergrund. Dieser Ansatz hat viele Vorteile: Die Wissenschaftler:innen haben einen besseren und breiter gef?cherten Zugang zu für sie relevanten sozialen, ?konomischen, aber auch politischen Aspekten, für die Gemeinschaft wiederum bedeutet diese Art der Forschung, dass abgeleitete Ergebnisse und Entscheidungen st?rker auf die konkrete Gemeinschaft zugeschnitten sind, da sie intensiv am Design des Forschungsprozesses beteiligt sind. Im Gegensatz zu traditionelleren Forschungsans?tzen, in denen das Ziel h?ufig eine externe Erforschung der Umst?nde mit anschlie?ender Handlungsempfehlung ist, gestaltet sich im community-based Ansatz ein iterativer Vorgang, in dem Forschung, Reflexion und Taten in einem zyklischen Prozess durchgeführt und er?rtert werden. Für das Funktionieren einer solchen Forschungsstruktur bedarf es besonders gro?en gegenseitigen Respekts und Vertrauens, den Aufbau nachhaltiger Beziehungen und Kooperationen, Flexibilit?t, reziproker Wertsch?tzung der Forschungspartner:innen und ihrer Kenntnisse sowie, wie bei jedem wissenschaftlichen Forschungsprojekt, methodischer Genauigkeit. Von Beginn an müssen gemeinsame Ziele aufgestellt und die Bereitschaft zum Wandel gef?rdert werden, um die jeweiligen Gemeinschaften effektiv und nachhaltig positiv zu beeinflussen.

Beide Teilprojekte von PaKKT arbeiten mit einem solchen Community-of-Research-Ansatz. Konkret finden kontinuierlich interdisziplin?re und praxisorientierte Diskussionen innerhalb einer Community aus Kunstschaffenden, p?dagogischen Fachkr?ften und Wissenschaftler:innen statt. Ziel dieser Arbeit ist das Verfassen konkreter Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von kultureller Bildung in l?ndlichen R?umen. Hinzu kommt eine Interpretation der Ergebnisse, die sowohl praxisorientiert ist als auch Diskussionen über die künftige Gestaltung von Bildungspolitik anst??t.

 

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Die  Community of Research von PaKKT wird von Prof. Dr. Martin Heinrich geleitet. Martin Heinrich ist Professor für Schulentwicklung und Schulforschung an der Fakult?t für Erziehungswissenschaft an der Universit?t Bielefeld. Die Mitglieder der Community of Research finden sich aus ganz unterschiedlichen Spektren zusammen. Rainer Devantié ist Schulleiter der Laborschule und des Oberstufen-Kollegs und war im Sommersemester 2020 Lehrbeauftragter an der Fakult?t für Erziehungswissenschaft der Universit?t Bielefeld. Prof. Dr. Ingrid Hentschel-Stamer ist Professorin für ?sthetik und Kommunikation an der Fachhochschule Bielefeld. Gereon Inger  ist ein Bielefelder Künstler, der bevorzugt mit Wasserfarben arbeitet. Prof. Dr. Petra Josting ist Professorin für Germanistische Literaturdidaktik an der Universit?t Bielefeld. Manuela K?stner ist Mitarbeiterin an der Universit?t für angewandte Kunst in Wien. Georg Rox ist Jazzpianist und lehrt an verschiedenen Musikschulen und Hochschulen. Prof. Dr. Holger Stra?heim ist Professor für Politische Soziologie an der Fakult?t für Soziologie an der Universit?t Bielefeld. Prof. Dr. Johannes Voit ist Professor für Kunst- und Musikp?dagogik an der Fakult?t für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universit?t Bielefeld.

 

Mithilfe dieser interdisziplin?ren und diversen Community of Research beforscht PaKKT die Rahmenbedingungen einer langfristigen Etablierung kultureller Bildungsnetzwerke in l?ndlichen R?umen. Die Community of Research trifft sich zweimal im Jahr, bisher gab es vier Begegnungen des interdisziplin?ren Teams. Zum Ende des Forschungszeitraumes, also 2022 sind regelm??igere und intensivere Treffen geplant. Das Ziel ist die Formulierung von spezifischen Handlungsempfehlungen für die Praxis.

 

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Malin Nissen ist wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt MetaKLuB und arbeitet im Bereich ?ffentlichkeitsarbeit.